Fachkräfte-Nachwuchs war das zentrale Thema im Gespräch von Martina Lehmann und Timm Kern. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Arbeitsmarkt: Agentur-Chefin und FDP-Politiker treffen sich

Region. Um Fachkräftegewinnung ging es beim Treffen zwischen dem Landtagsabgeordneten Timm Kern (FDP) mit Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.

Die Agentur für Arbeit will Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt durch umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten gestalten, heißt es in einer Pressemitteilung. "Im Schulterschluss mit Betrieben und Arbeitnehmern sowie weiteren Partnern wollen wir der Digitalisierung begegnen und unsere aktuellen, hervorragenden Arbeitsmarktzahlen weiter verbessern", so Lehmann beim Besuch von Kern, der sich über die Lage am Arbeitsmarkt im Landkreis Freudenstadt informieren wollte.

Laut Lehmann gibt es derzeit mehr als 5000 offene Stellen im Nordschwarzwald. Dies sei eine Chance für den beruflichen Wiedereinstieg von Frauen: "Der eigene Job ist die beste Vorsorge gegen Altersarmut. Wir wollen Frauen auf diesem Weg unterstützen. Lösungen müssen wir als Gesellschaft aber insgesamt finden, denn beispielsweise gute Kinderbetreuungs- und ÖPNV-Angebote sind zentrale Rahmenbedingungen, die passen müssen."

Mit ihren rund 280 Mitarbeitern wolle Martina Lehmann auch neue Türen für Langzeitarbeitslose öffnen. Im Landkreis Freudenstadt sei ein enormer Mangel an Arbeitskräften, vor allem im Bereich der Gastronomie und Pflege, erkennbar. Aus diesem Grund ist für den Abgeordneten Timm Kern auch eine geordnete Zuwanderung notwendig, um Wohlstand halten und schaffen zu können. "Die Antwort auf die chaotischen Umstände 2015 und 2016 muss endlich ein modernes Einwanderungsgesetz mit Punktesystem sein, das klar zwischen Flucht, Asyl und Zuwanderung unterscheidet und Ordnung ins System bringt." Er sieht hier vor allen Dingen die Bundes-CDU in der Pflicht, "endlich praktikables Recht zu schaffen", auf das alle gesellschaftlichen Akteure warten würden. Auch Martina Lehmann sieht in einfachen und klaren Gesetzen den besten Rahmen. Die Berater der Agentur wollten "nicht komplexe Rechtsmaterie erörtern, sondern Mensch und Arbeit zusammenbringen".

Eine fundierten Berufsausbildung sei der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Die Agentur unterstütze das Nachholen eines Berufsabschlusses mit Beratung und Finanzhilfen. Das Angebot gelte nicht nur für Arbeitslose, sondern auch für an- und ungelernte Kräfte, die eine Stelle haben. Dies sei ein "weiterer wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region".