BruderhausDiakonie nimmt Gebäude im Gewerbegebiet Brandweg in Betrieb. Anforderungen erfüllt.
Freudenstadt - Die BruderhausDiakonie hat in der Wittlensweiler Straße in Freudenstadt im Gewerbegebiet Brandweg ihr neues Werkhaus in Betrieb genommen. Darin befinden sich 36 Arbeitsplätze für Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Der Neubau ersetzt eine Übergangslösung in der Rudolf-Diesel-Straße, die vor vier Jahren eingerichtet wurde, sich aber nicht als dauerhafter Werkstättenstandort eignete.
Der Bezug des neuen Hauses, das in vollständiger Holzrahmenbauweise erstellt wurde, ist ein weiterer Schritt der Philospophie der BruderhausDiakonie der gemeindenahen Versorgung der Klienten. Durch diese Dezentralisierung der BrudherhausDiakonie wird voraussichtlich bis zum Jahr 2019 die große Einrichtung in Seewald-Schernbach geschlossen. Zurzeit gibt es drei Werkstätten im Kreis Freudenstadt. In Schernbach ist die Werkstatt für geistig behinderte Menschen angesiedelt.
In Horb und Freudenstadt finden Menschen mit psychischen Behinderungen jeweils 36 Arbeitsplätze. Das neue Gebäude in Freudenstadt hat eine Gesamtfläche von rund 1100 Quadratmetern, davon 300 Quadratameter für die Arbeitsplätze. Hinzu kommen ein Mehrzweckraum, ein Lager sowie Büroräume. Gebaut wurde nach modernsten ökologischen Gesichtspunkten. Beheizt wird das Haus mit Holzscheiten. Das Oberflächenwasser wird nicht in die Kanalisation geleitet, sondern versickert auf dem Gelände. Das Dach ist teilweise begrünt.
Günter Braun, fachlicher Vorstand der BruderhausDiakonie in Reutlingen, Dorothea Rau, Leiterin der Behindertenhilfe und der sozialpsychiatrischen Hilfen im Kreis Freudenstadt sowie Claus Gellisch, Bereichsleiter für die Werkstätten, sind stolz auf das neue Werkstattgebäude. "Wir kommen zu den Menschen", begründet Günter Braun die Dezentralisierung des Standorts Schernbach. Dass dieses Konzept zumindest in Freudenstadt aufgeht, beweist, dass keiner der in der Werkstatt Beschäftigten mit einem Fahrdienst gebracht werden muss. "Alle können öffentliche Verkehrsmittel benutzen", betont Braun.
Vom qualifizierten Fachpersonal des Werkhauses werden Menschen mit einer psychischen Erkrankung dabei unterstützt, sich in einen strukturierten Arbeits- und Tagesablauf einzugliedern – und im besten Fall wieder eine Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden. Im Berufsbildungsbereich, der von Tobias Appenzeller geleitet wird, werden die Beschäftigten auf ihr Arbeitsleben vorbereitet und können sich in verschiedenen Arbeitsbereichen qualifizieren. Er ist nach den Vorgaben der Bundesarbeitsagentur für Arbeit als Ausbildungsstätte zertifiziert.
Die Räumlichkeiten des Werkhauses erfüllen jetzt alle Anforderungen, die eine solche Arbeit mit sich bringt, bestätigen Dorothea Rau und die Mitarbeiter des Werkhauses. Investiert wurden insgesamt rund 1,4 Millionen Euro. Das Projekt wurde von verschiedenen Stellen gefördert. Am Freitag, 25. Januar, wird das Werkhaus mit einem Festakt offiziell eingeweiht.