Junge Leser: Projekt "Zisch" geht in neue Runde / 17 Klassen dabei / Noch Plätze frei für Kurzentschlossene

Fakten, Meinungen und die Suche nach dem eigenen Standpunkt im Leben: "Zisch –Zeitung an der Schule" soll junge Leute fit machen für die Informationsgesellschaft und Orientierung bieten. Im Kreis Freudenstadt geht das Projekt jetzt in die achte Runde.

Kreis Freudenstadt. Zum Auftakt trafen sich Schüler, Lehrer, Projektverantwortliche und Sponsoren am Montag in der Volksbank-Hauptzweigstelle in Freudenstadt. 18 Klassen mit zusammen rund 350 Schülern sind bislang dabei, sagte Timo Fasching, Marketingleiter des Schwarzwälder Boten. Vom 26. Februar bis 23. März dauert das Projekt diesmal. Die Kinder und Jugendlichen der Klassenstufen sieben bis elf lernen dabei nicht nur das Medium Tageszeitung kennen – wahlweise in gedruckter der in digitaler Form. Sie befassen sich im Unterricht darüber hinaus mit den Aufgaben klassischer Medien, den journalistischen Darstellungsformen und deren Zweck, der Arbeit von Redakteuren und Reportern, der Recherche und dem signifikanten Unterschied zwischen Fakten und Meinungen. Darüber hinaus sollen die Schüler selbst Artikel recherchieren und verfassen, zu den Themen, die sie bewegen. Die Artikel werden veröffentlicht. "Es wäre klasse, wenn wir wieder 25 Sonderseiten wie in der vorigen Runde schaffen", sagte Fasching.

Die Unterrichtsmaterialien und das pädagogische Konzept stammen wieder vom medienpädagogischen Institut Promedia Wolff. Die Geschäftsführerin und studierte Lehrerin Petra Wolff versprach den Teilnehmern ein vierwöchiges Projekt, "das in die Tiefe geht". Den Teilnehmern werde die Möglichkeit eingeräumt, die Zeitung auch digital zu lesen. Aber ob auf Papier oder auf dem Bildschirm: Intention ist dieselbe. Die Schüler sollen an Medien- und an Lesekompetenz gewinnen. Das Medium sei dafür ideal. "Nichts ist so klar wie die Tageszeitung. Die Schüler können sich die Welt damit erblättern", so Wolff, die das Projekt begleitet. Erfreulich sei, dass diesmal wieder Klassen aller Schularten und Altersstufen dabei sind. Entsprechend angepasst und aufbereitet sind die Lehrmaterialien, aus denen die Schulen auswählen können.

Zum Auftakt waren die Stuhlreihen im Studio der Volksbank voll besetzt. Wie eine Frage ins Publikum ergab, kennen und nutzen viele Schüler neben sozialen Medien journalistische Formate wie "Tagesschau" und die regionale Tageszeitung durchaus, wenn sie im Elternhaus zur Verfügung steht. In den nächsten Wochen bekommen die Schüler ihr persönliches Exemplar frei Haus, so Leonie Pfau, beim Schwarzwälder Boten zuständig für die Projektorganisation und Leseförderung. Die Klassensätze gehen an die Schule. Dazu gibt es kostenlose Zugänge für das E-Paper für die Lektüre per Smartphone oder Tablet, die bis Mitte April freigeschaltet bleiben und damit über den eigentlichen Projektzeitraum hinaus. Zusätzliche Angebote sind Besuche im Druckzentrum oder in der Redaktion. Auf Wunsch schauen Redakteure in den Klassenzimmern vorbei, um über ihren Beruf zu sprechen oder bei der Textarbeit zu helfen.

Finanziell gefördert wird "Zisch" erneut vom Verbund der fünf selbstständigen Volks- und Raiffeisenbanken im Landkreis. Laut Mona Dieterle, zuständig für den Bereich Ausbildung der Volksbank Horb-Freudenstadt, unterhalten die Institute zusammen 44 Geschäftsstellen, betreuen rund 100 000 Kunden, bieten 447 Arbeitsplätze inklusive rund 40 Lehrstellen und verfügen über eine Bilanzsumme von rund 1,9 Milliarden Euro. Auch die Banken beteiligen sich am Projekt, bieten ergänzend Gesprächsrunden zu den Themen Berufsorientierung, Bewerbung und Ausbildung an, ferner Besichtigungstermine in Bankfilialen.

 Auftakt an den Schulen ist am 26. Februar. Kurzentschlossene Klassen können sich noch anmelden. Kontakt: Leonie Pfau, Telefon 07423/7 82 45, oder E-Mail zisch@promedia-wolff.de