An zwei Theaterabenden boten die Laienspieler des Mötzinger Musikvereins unterhaltsamen Theaterspaß in der Gemeindehalle.
Mit der ebenso turbulenten wie derben Komödie „Leute vom Bau – sympathisch und schlau“ aus der Feder von Carsten Lögering landete das Mötzinger „Fleckatheater“ erneut einen echten Publikumserfolg. An beiden Theaterabenden war die Gemeindehalle restlos ausverkauft und die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten.
„Das zeigt, dass unsere Theatervorstellungen immer gut ankommen“, freute sich Musikerchef Benjamin Gärtner über die tolle Resonanz. Allerdings hatte sich das gut eingespielte Theaterteam des Musikvereins auch wieder intensiv auf seine beiden Auftritte vorbereitet. Seit Januar standen Proben auf dem Programm – und in der Woche vor der Premiere wurde noch mal richtig Gas gegeben und täglich geprobt.
Im Mittelpunkt des unterhaltsamen Dreiakters unter der Regie von Lisa Albert steht der absolut proletenhaft und mit Brusthaar-Toupet auftretende Zuhälter Calle Hansen (Michael Landenberger), der zusammen mit seiner Prostituierten Jacky (Nicole Bühler) in Mötzingen ein Bordell errichten will. Zu diesem Zwecke kauft er von der Gemeinde ein halb verfallenes Haus und handelt den tollpatschig wirkenden Bürgermeister Gunnar Raffke (Sebastian Gärtner) bei Kaufpreis von 50 000 auf 5000 Euro runter. Und er betont: „Wenn ich hier fertig bin, wird das der beliebteste Ort der Mötzinger Männer. “
Bürgermeister glaubt an Sportbar
Der Bürgermeister geht indes zunächst davon aus, dass Calle eine Sportbar eröffnen will. Nach und nach werden aber allen Beteiligten die wahren Absichten und Pläne des Zuhälters klar – natürlich sind sie mit seinem Vorhaben überhaupt nicht einverstanden und leisten Widerstand.
Das ungleiche Bauunternehmerpaar Leo (Theater-Urgestein Christof Morlok) und Marlene Pfusch (Dagmar Wagner) mit ihrem vorlauten Schwarzarbeiter Ali (Benjamin Gärtner) sollen das Haus zum „schicksten Puff in Mötzingen“ umbauen, so Zuhälter Calle.
Bei den Pfuschs ist allerdings der Name Programm, und Ärger erwartet Calle ebenfalls von Madame Petronella (Corinna Sindlinger) – einer erfahrenen Konkurrentin im „horizontalen Gewerbe“.
Hilde will nicht weichen
Und dann ist da ja noch die stets durstige und weinselige Pennerin Hilde (Birgit Brezing), die sich in dem halb verfallen Haus eingerichtet hat und nicht weichen will. Unterstützung erfährt Hilde dabei ausgerechnet von der Nonne Anna-Maria (Birgit Maier).
Bei so vielen Widersachern gestaltet sich der Umbau schwierig – zur Freude des Publikums, von dem die Darsteller immer wieder mit Lachsalven und Szenenapplaus belohnt wurden.
Am Ende und nach vielen Turbulenzen auf der Bühne zerschlagen sich die Baupläne des Zuhälters Calle. So arbeiten die Gegner des Projektes mit allen denkbaren Mitteln gegen die Bordellpläne. Zum Einsatz kommen dabei auch ein Skelett oder eine Bombe, die den Bauherren mürbe machen.
Koffer voller Geld
Den Ausschlag gibt jedoch ein Koffer voller Geld, der beim Öffnen einer Wand entdeckt wird. Denn damit will sich Calle nun ein schönes Leben machen. Allerdings handelt es sich um Falschgeld, das von den Kontrahenten in der Wand versteckt wurde.
Weitere Mitwirkende hinter den Kulissen waren Mandy Gall und Lisa Albert (Maske) sowie Cora Trostawicki (Souffleuse)