Storchenfreund Walter Bührer (von links), die Storchenpaten Elisabeth, Siegfried und Sylvia Gleissle, sowie Lisa Kopas, Max Lorenz und Norbert Hauer freuen sich über die Beringung des Haslacher Jungstorchs. Foto: Krafczyk

Aufregender als die Storchenberingung am Freitag hätte ein Krimi nicht sein können. Heftiger Wind wehte hoch am Kirchturm und Lisa Kopas hatte es mit einem quicklebendigen Jungstorchen zu tun, der sich nicht verhielt wie gewohnt.

Haslach - Am Ende überwog die Freude über die geglückte Beringung des einzigen von drei geschlüpften Küken Jungstorchen, der den Namen Fritz erhielt.

Coronabedingt war es nur einer kleinen Zahl von Storchenfreunden möglich, dem Zeremoniell beizuwohnen, darunter die Taufpaten Siegfried und Elisabeth Gleissle mit Tochter Sylvia. Sie hatten sich für den Vornamen des Großvaters von Siegfried Gleissle, Fritz Kilgus (1885 – 1962) entschieden, mit dem der Pate stets in besonders enger Verbindung gestanden hatte.

Die Storchenfreunde hatten sich für Gleissles als Paten entschieden und würdigten damit das Bemühen Siegfried Gleissles um die Störche, den Storchengraben und die Erhaltung von Kleindenkmälern.

Mit großer Anspannung verfolgten die Storchenfreunde, zu denen sich Experte Franz Trautwein eingefunden hatte, den Aufstieg von Lisa Kopas, Norbert Hauer, Max Lorenz und Gerard Mercier hinauf in den Turm. Sie erreichten schließlich die Laterne unterhalb des Nests.

Nach mehreren Versuchen wurde Ring angelegt

Dann war es soweit, die Turmluke öffnete sich und gut gesichert begab sich Lisa Kopas in der Nachfolge von Gerard Mercier auf den Turm, um den Jungstorch zu beringen. Während der Altstorch seine Kreise zog, hatte Kopas den recht lebendigen Jungstorchen zu besänftigen und nach mehreren Versuchen konnte sie ihm den Ring mit der Nummer A7V35 anlegen.

Nachdem die Akteure die Plattform verlassen hatten, umflogen die Storcheneltern immer wieder den Turm und harrten zeitweise auf dem Kreuz des alten Kirchturms aus, als wollten sie warten bis die Luft rein ist. Einige Zeit später kehrten sie zu ihrem Zögling ins Nest zurück.

Unten am Storchentagsbild am Hause Neumaier gab es nach Rückkehr der Akteure für diese jeweils ein Weinpräsent in Form von Storchenwein und damit verbunden Applaus und Worte des Dankes und der Anerkennung für den nicht ungefährlichen Einsatz um die Beringung des Jungstorchen.

Die geplante Besenderung des Jungstorchen durch die Vogelwarte in Radolfzell war leider durch den Schwierigkeitsgrad des Nestes nicht möglich, hätte der Jungstorch doch dazu vom Turm herunter gebracht werden müssen. So mussten die Haslacher auf diese selten vorgenommene Ausstattung mit einem Sender verzichten.