Der französische Themenbereich ist bis ins kleinste Detail nachgebildet. Foto: Europapark/privat

Ein 30-jähriger Franzose baut am heimischen Computer den Europapark nach. Alles stimmt detailgetreu. Nur in einem Punkt ist er ein bisschen ungenau.

Im Hintergrund tönt die für den Europapark typische monumentale Musik. Die Barke setzt sich in Bewegung. Links und rechts sind Überreste des antiken Griechenland zu bewundern: Säulen und Tempel. Ratternd geht es hinauf. Dann kommt die steile Abfahrt, schließlich rauscht das Gefährt ins Wasser. Es spritzt. Alles kreischt.

Wie alle anderen hat sich Tony in den vergangenen Monaten die Fahrt mit dem Poseidon-Coaster und all den anderen Achterbahnen im Europapark wegen der Winterpause verkneifen müssen. Doch der 30-Jährige aus Colmar hat die Zeit genutzt und an einem virtuellen Europapark gebaut. Die Wasserachterbahn aus dem griechischen Themenbereich ist sein jüngstes Werk. Mehr als zwei Wochen habe er allein damit verbracht, das Trojanische Pferd am Eingang zur Bahn nachzubauen.

Auch der Besucherparkplatz ist schon fertig

Begonnen hat der Franzose natürlich mit dem französischen Dorf. Er sei dabei so sehr ins Detail gegangen, dass ihm am Ende „die Augen gebrannt“ hätten, sagt Tony. Es folgten der deutsche Bereich, dann der Besucherparkplatz und der Haupteingang. Als nächstes werde er sich England und die Schweiz vornehmen. Auf seiner Facebook-Seite und seinem Youtubekanal lassen sich die Fortschritte bewundern. Am Ende soll der komplette Vergnügungspark im Internet begehbar sein.

Für seine Bauarbeiten nutzt Tony ein gebräuchliches Computerspiel, bei dem es um die Gestaltung und den Betrieb von Vergnügungsparks geht. Doch für seine Präzisionsarbeit seien die dort verfügbaren Bauteile oft nicht geeignet. Er kombiniert, verlängert oder verkürzt sie deshalb so, dass alles originalgetreu passt. So wird ein Besen schon mal zu einem Türgriff umgearbeitet.

„Jawohl, ich bin pingelig“

Manche hielten ihn für pingelig, sagt Tony. Doch das sei eine Auszeichnung. „Je detailgetreuer, desto besser“, sagt er. Nur die unvermeidlichen Schlangen in den Anstehbereichen hat er nicht nachgebaut. Da ist sein virtueller Park besser als das Original.