Jazztypische Improvisationen und dynamische Schrittfolgen zeichnen ihn aus – den Swing. Foto: © Sergey Nivens/Fotolia Inc/BDT

Der Berufsverband Deutscher Tanzlehrer kürt »Swing« zum Tanz des Jahres 2019

Jazztypische Improvisationen und energiegeladene Schrittfolgen zeichnen ihn aus – den Swing. Er steht für das New York der 1920er-Jahre und  klassischen Big Band-Sound, aber auch hierzulande hat der lebensfrohe Paartanz längst den Weg in die Tanzschulen gefunden.

In diesem Jahr wird diesem dynamischen Tanzstil ganz besondere Aufmerksamkeit zu Teil – denn der Berufsverband Deutscher Tanzlehrer (BDT) hat den Swing zum Tanz des Jahres 2019 erklärt. 

Dabei steht Swing nicht nur für eine Tanzrichtung, vielmehr bezeichnet er eine ganze Familie von Tänzen, die Ende der 1920er-Jahre in den USA entstanden sind. Im Mittelpunkt des BDT-Tanzes 2019 stehen besonders die Formen Lindy Hop, Shag und Balboa. Passend dazu haben die BDT-Tanzschulen spezielle Workshops und Kursangebote zusammengestellt.

Entstanden ist  der Swing in den 1920er-Jahren in den großen Ballsälen New Yorks zur Musik der Big Bands, die die Jazzmusik zur orchestralen Swing-Musik weiter entwickelten. Dessen Blütezeit waren die 1930er- und 1940er-Jahre. Zu der Familie der Swing-Tänze gehören unter anderem der Lindy Hop, Charleston, Shag, Balboa, West Coast Swing, Boogie-Woogie, Cakewalk und Big Apple. Im weiteren Sinne kann man etwa auch den Jive, Bugg und  Rock ’n’ Roll  zu der Swing-Familie zählen. Zudem bedient sich der Discofox ebenfalls diverser Elemente aus dem Swing.

Der traditionelle Rhythmus, sowohl bei der Tanzart als auch bei der Musikrichtung, stammt aus der afroamerikanischen Gemeinschaft in den USA zwischen den 1920er- und 1940er-Jahren. Dabei sind sowohl die Musik als  auch die Tänze des Swing energiegeladen. Die jazztypische Improvisation und die Offenheit für andere musikalische und tänzerische Einflüsse hat zu einem weiten Spektrum an typischen Bewegungselementen geführt, die  sich   heute noch  weiter entwickeln. 

Die ursprüngliche Variante ist der Lindy Hop. Aber auch neue Swingtänze wie der Boogie-Woogie und der Hollywood Style haben sich etabliert. Bekannte Swing-Choreografien gibt es viele, wie den Shim Sham, die California Routine, den Tranky Doo oder die Big Apple Choreografie, die ihren Ursprung teilweise in den 1930er- und 1940er-Jahren haben. Diese Choreografien enthalten wichtige Wurzeln des Swing-Tanzes, wie Jazz- und Stepptanz-Schritte, Rhythmen und Elemente – obwohl sie teilweise keine Paartänze und damit untypisch für den Swing sind. Manche dieser Choreografien passen nur zu bestimmten Liedern, andere können auf nahezu jedes Lied in dem häufig verwendeten 32-Takt-Schema des Jazz getanzt werden.

Ob nun klassische Tänze oder moderne Variationen: Wer Spaß an Bewegung und der Musik hat, wird mit Swing seine Freude haben – beispielsweise in einer Tanzschule. Im Rahmen des BDT-Programms wird der Swing natürlich paarweise getanzt und die Grundschritte sind leicht erlernbar. Und wer möchte, kann natürlich weiter auch die komplizierteren Figuren lernen – bei der großen Auswahl an Musik, auf die der Swing getanzt werden kann, wird das nicht so schnell langweilig.