Gabriele Herrmann-Biegert (links) und Ulrike Stein beschäftigen sich mit dem neuen digitalen Ferienprogramm. Foto: Sum

Alles neu beim Ferienprogramm? Nicht ganz ­– aber doch einiges. Vor allem der Anmeldeprozess verändert sich. Das Team vom Kinder- und Jugendbüro, bei dem die Fäden zusammenlaufen, setzt künftig voll aufs Digitale.

Schiltach - Nicht nur in der Schule und so manchem Unternehmen hat Corona für einen Digitalisierungsschub gesorgt – auch beim Schiltacher Ferienprogramm. Anders als früher gab es 2020 und 2021 kein gedrucktes Heft, sondern eine digitale Version zum herunterladen. "Das lag vor allem daran, dass wir flexibel bleiben mussten – zum Beispiel, um Gruppengrößen kurzfristig zu ändern und Aktionen nach draußen zu verlegen", sagen Gabriele Herrmann-Biegert und Ulrike Stein. Jetzt hat das Jugendbüro-Team entschlossen, sich ganz von der gedruckten Version zu verabschieden, den digitalen Nachfolger aber auf professionellere Beine zu stellen.

Vergleich mit Onlineshopping

"Es wird ein bisschen wie beim Onlineshopping. Die Kinder legen ihre Wunsch-Aktionen quasi in einen digitalen Warenkorb", erklären die beiden. Ab Montag, 20. Juni, ist der Link, der zur Sommerferienprogramm-Seite führt, auf der Internetseite der Stadt zu finden. Bis Montag, 4. Juli, läuft der Anmeldezeitraum. Zu jeder Aktion gibt es wie bisher eine kurze Beschreibung, die Altersangabe und natürlich alles zu Datum, Kosten und Dingen, die mitzubringen sind. Und auch sonst bleibt einiges gleich, sagt Herrmann-Biegert. Die Kinder bekommen nach einer gewissen Zeit ihren Teilnehmerausweis, Ende August werden die Kosten, die für manche Aktionen anfallen, abgebucht.

Team unterstützt bei Bedarf

"Auch Gruppenanmeldungen sind möglich. Der erste, der sich anmeldet, bekommt einen Code, den er an seine Freunde weitergibt. Sie geben diesen dann bei ihrer Anmeldung ein", schildert Stein. Wem die Online-Anmeldung Probleme bereite, dem stehen Herrmann-Biegert, Stein und als dritter im Bunde Mathias John gerne zur Seite.

Das Jugendbüro-Team nutzt das Nachfolgeprogramm der bisherigen Software, für die der Support ausläuft. Beim ersten Mal fällt daher viel Arbeit an: Alle Aktionen müssen erfasst und mit den nötigen Infos und Fotos versehen werden. Künftig, so hofft Stein, sollen die anfallenden Aktualisierungen aber weniger aufwendig sein.

Rund 40 Angebote am Start

Die beiden freuen sich, dass sie beim Ferienprogramm weiterhin auf die Unterstützung der Schiltacher Vereine zählen können. Knapp 40 Angebote sollen für "Abwechslung, Spaß und besondere Höhepunkte" in den Ferien sorgen. Neben etlichen Klassikern, auf die "die Kinder jedes Jahr warten", sind auch neue Sachen dabei. Teils haben sich Vereine frische Aktionen überlegt, teils war auch das Jugendbüro-Team aktiv. Auf Initiative eines Vaters hat Herrmann-Biegert kindgerechte "Blicke hinter die Kulissen" bei Vega und Arburg organisiert – eine Reihe, die "nächstes Jahr fortgesetzt werden könnte", stellt sie in Aussicht. Außerdem lädt ein Team des Treffpunkts zum Kasperle-Theater in die Begegnungsstätte ein.

Prognose noch schwierig

Vor Corona haben durchschnittlich 150 bis 170 die Angebote in den Ferien wahrgenommen. In der Pandemie "gab es einen Rückgang von rund einem Drittel", sagen die beiden. Wie es dieses Jahr läuft, lässt sich noch nicht sagen. Was aktuell schon sicher ist: "Es gibt noch einiges zu tun, bis alles erfasst und dort zu finden ist, wo es hingehört", sagt Stein und lacht.

Info: Das Programm

Seit 1997 gab es das Programmheft in gedruckter Form. Im ersten Jahr noch als Mini-Programm und aus dem Copyshop, später ging das Ganze an eine Druckerei und wurde "professioneller", erinnern sich Gabriele Herrmann-Biegert und Ulrike Stein.

In den Anfangsjahren galt für die Anmeldungen das Windhundprinzip à la "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst". Vor rund 15 Jahren griff das Jugendtreff-Team dann auf eine Software zurück, die die Plätze unter allen Anmeldungen nach der Anmeldefrist automatisiert vergeben hat.