Die Kirche St. Martin in Brigachtal ist Hauptort für den Kulturellen Herbst - und der wird wahrlich bunt. Foto: Schimkat

Auch in der zweiten Hälfte des Programms hat der Kulturelle Herbst 2022 viel zu bieten – nicht nur in der Kirche St. Martin, sondern auch in der Allerheiligenkirche.

Brigachtal - Der zweite Programm-Teil hat es in sich:

 Am Sonntag, 14. Oktober, dreht sich alles endlich wieder um das Kilbigfest mit Hammellauf vor der Allerheiligenkirche und Unterhaltung auch im Pfarrzentrum. Beginn ist um 11 Uhr.

 Am Sonntag, 23. Oktober, ist die Kirche St. Martin wieder der Hauptort des Geschehens: Ab 17 Uhr wird das Konzert "Tempus Spekulatius", ein Konzert mit Blasinstrumenten und Percussion von Karl Koch’s Tubong zu Gehör gebracht.

 Am Sonntag, 6. November, wird das Hochamt zum Pfarreipatrozinium St. Martin um 10 Uhr in der Allerheiligenkirche gefeiert. Anschließend wird in den Räumen des Pfarrzentrums das Fest von der Kirchengemeinde gefeiert. Gleichzeitig gibt es in der Bücherei im Pfarrzentrum eine Buchausstellung.

 Beim Heimatmuseum in Überauchen wartet am 12. und 13. November ein Adventsbasar. Am 12. November von 16 bis 20 Uhr, am 13. von 11 bis 18 Uhr.

 Am Donnerstag, 8. Dezember, heißt es ab 17 Uhr in der Allerheiligenkirche "Weihnachten ist Party für Jesus". Für die Party sorgt Daniel Kallauch, er ist Spaßmacher, Sänger, Puppenspieler, Clown und Christ.

 Am Samstag, 10. Dezember, können sich Besucher in der Allerheiligenkirche auf alpenländische Weihnachtsmusik mit Stefan Kowalski und seinen Stubenmusikern freuen.

Bau- und Kunstgeschichte von St. Martin

Das Patrozinium des St. Martin, des Hausheiligen der Franken, verweist auf eine lange Geschichte dieser Kirche, die bis in das frühe Mittelalter, in die Zeit der alamannischen und fränkischen Landnahme zurückreicht. Ein römischer Siedlungsbereich ist für den weiteren Bereich der Kirche durch Ziegel- und Mörtelreste und eine Münze mit dem Bildnis des Kaisers Nerva (96/98 nach Christus’ Geburt) belegt.

Ein alamannischer Begräbnisplatz liegt im Bereich des heutigen Kirchenschiffs. Er umfasst die zentrale Bestattung eines Adeligen mit reichen Beigaben und weitere fundreiche Erdgräber aus dem sechsten oder siebten Jahrhundert. Eine alamannische Grabkapelle erhebt sich in der Nordost-Ecke des heutigen Kirchenschiffs unmittelbar über diesen Gräbern. Aus Funden lässt sich ein christlicher Bestattungsplatz des achten Jahrhunderts erschließen.

Eine größere fränkische Gemeindekirche mit Vorhalle aus dem achten oder neunten Jahrhundert schließt die ältere Grabkirche ein. Ein hochromanischer Neubau auf den Fundamenten der alten Kirche umfasst eine abgesenkte zweigeschossige Vorhalle und einen freistehenden Kirchturm.

Der gotische Umbau mit Spitzbogenfenstern und neuer Farbfassung bringt eine Anpassung an hoch- und spätmittelalterliche Raumvorstellungen. Mit den Erweiterungen des Kirchenschiffs nach Westen 1819 wird das heutige äußere Erscheinungsbild der Kirche erreicht. Mit der Restaurierung von 1986 bis 1991 bleibt die Martinskapelle sowohl in ihrer sakralen Nutzung als auch in ihrer historischen Vielfalt der Kirchengemeinde erhalten (Quellen: Hannes Eckert, Friedrich Itta, Rüdiger Rotermund/Dagmar Zinders).