Wer junge Leute kennenlernen möchte, die Lust auf Zukunft machen, sollte sich auf dem Offenburger Kulturforum umschauen. Vier Jugendliche absolvieren derzeit ihren Freiwilligendienst im Fachbereich Kultur.
Kultur bedeutet Vielfalt – und diese zeigt sich auch beim Freiwilligendienst. So besteht die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche hineinzuschnuppern und sich ein erstes Bild von der Tätigkeit zu machen – so wie das vier Jugendliche derzeit beim Kulturforum in Offenburg tun: Der 18-jährige Benjamin Fünfgeld hat sich für das Museum und den Salmen entschieden.
Er wollte nach dem Abitur eine „sinnvolle Pause“ einlegen und etwas tun, was auch gesamtgesellschaftlich von Bedeutung sei, erklärt er in einer Mitteilung der Stadt.
„Sinnvoll“ ist auch das Stichwort für Zoé Peschutter. Die 18-Jährige kommt aus Karlsruhe. Sie liebäugelte vor ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr mit Kunst auf Lehramt. Inzwischen kann sie sich eher vorstellen, später im Kulturbereich tätig zu sein – die Arbeit in der Städtischen Galerie hat ihr Interesse geweckt.
18-Jährige will Arbeitserfahrungen sammeln
Emilia Guyot stammt aus Rheinhausen, hat ihre Reifeprüfung in Ettenheim bestanden und unterstützt jetzt die Mitarbeitenden der Stadtbibliothek. Ganz konkrete Arbeitserfahrung zu sammeln, ist für die 18-Jährige ein zentraler Aspekt des Freiwilligendiensts.
Und Emil Heß? Bei ihm herrschte nach dem Abitur in Offenburg eine „gewisse Planlosigkeit“, wie er unumwunden einräumt. Um auch etwas Sinnvolles zu machen, entschied er sich für den Freiwilligendienst im Team der Fachbereichsleitung Kultur. Und hat seine Entscheidung nicht bereut. Kaffeekochen gehört nicht zu den Aufgaben der jungen Leute. Sie werden inhaltlich einbezogen, dürfen „überall dabeisein“ (Zoé) und sehen ihren Tätigkeitsbereich „breit aufgestellt“ (Benjamin).
Blick hinter die Kulissen begeistert die Vier
Ihre helfenden Hände werden gebraucht, ob beim Auf- und Abbau von Ausstellungen, beim Zusammenstellen von Thementischen oder bei der Aktualisierung der Beiträge für die Social-Media-Kanäle. Sie dürfen mitdiskutieren und mit einem eigenen Budget eigene Projekte verfolgen, betont die Stadt Offenburg in ihrer Mitteilung.
Ein Ergebnis davon wurde am 8. Mai vorgestellt. Bei diesem Infoabend für Lehrkräfte hieß es: „Kultur trifft Schule“. Die jungen Leute gaben Einblick in die Kulturszene und suchten den Austausch mit den Lehrern. Auch Kritik dieser wichtigen Zielgruppe war willkommen.
Für das Quartett steht fest: „Wir lernen unglaublich viel.“ Der Blick hinter die Kulissen, die Kontakte zu Künstlern, der erste Einblick in berufliche Abläufe – mit leuchtenden Augen berichten die Vier von ihren Erfahrungen in den zurückliegenden Monaten, erklärt die Stadt Offenburg. Schön sei auch, nach einem erfüllten Arbeitstag am Abend frei zu haben und abschalten zu können. Das sei zu Schulzeiten oft nicht der Fall gewesen.
Bewerbungen möglich
Ab September werden die Stellen wieder besetzt, Bewerbungen sind ab sofort möglich. Der Freiwilligendienst dauert zwölf Monate. Die Wochenarbeitszeit beträgt 35 Stunden. Es gibt 30 Urlaubstage, vier bis fünf Bildungsseminarwochen und Bildungstage, erklärt die Stadt. Weitere Infos gibt es unter offenburg.de/leben-in-offenburg/kultur/bewerbung-freiwilligendienst.