Gemeinsame Übungen sind wichtige Bestandteile der Arbeit der Feuerwehr. Schließlich muss ich jeder auf jeden verlassen können. Foto: Thomas Fritsch

Die Freiwillige Feuerwehr Nagold feiert am 11. September ihren Tag der offenen Tür. Zuvor haben wir die Wehr rund um Kommandant Philipp Katz bei einer Übung begleitet. Neue Mitstreiter sind hier willkommen.

Nagold - Sie leisten harte Arbeit, stehen als Team zusammen und retten Menschenleben. Bei der Freiwilligen Feuerwehr herrscht an diesem Tag reger Betrieb: Nicht etwa, weil es brennt, sondern weil an diesem Abend eine Übung stattfindet.

Derzeit zählt die Freiwillige Feuerwehr Abteilung Stadt in der Vorderen Kernenstraße 64 Mitglieder. Zusammen mit den übrigen acht Abteilungen in den Teilorten Nagolds kommt man auf insgesamt knapp über 380 Feuerwehrleute, davon 37 in der Jugendfeuerwehr und 79 in der Altersabteilung.

Mitgliedschaft ist Ehrensache

Kommandant der Abteilung Stadt ist Philipp Katz. Katz ist hauptberuflich Geschäftsführer des Nagolder Betriebs Katz Elektrotechnik. Die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr, wo er seit sieben Jahren die Abteilung Stadt kommandiert, ist für ihn Ehrensache.

Etwas über 30 Mitglieder der Feuerwehr sind an diesem Abend im Feuerwehrhaus versammelt. Die Übung beginnt um 19 Uhr und ist für etwa zwei Stunden Dauer angesetzt. Heute stehen Gruppenübungen auf dem Plan. In Teams eingeteilt sollen verschiedene Aspekte der Feuerwehrarbeit geprobt werden. Alle zwei Wochen werden die Teams durchrotiert, damit jeder alle Stationen beherrscht.

Eine der Gruppen trainiert den Einsatz an der Drehleiter, dort werden unter anderem verschiedene Aufsätze für die Leiter montiert. Ein anderes Team trainiert den Einsatz im Haus, mit Löschschlauch und Atemmasken. Eine dritte Gruppe trainiert an der Pumpe. Wegen der aktuellen Trockenheit darf für die Übung nicht das Abpumpen von Wasser aus nahegelegenen Gewässern, etwa der Nagold trainiert werden.

Im Zentrum steht der Zusammenhalt

Was macht es aber aus, bei der Freiwilligen Feuerwehr zu sein? Für Katz ist die Antwort klar: "Im Zentrum steht der Zusammenhalt, das Team. Bei uns sind zwei Personen die kleinste Gruppe." Einzelgänger haben in der Feuerwehr keinen Platz. "Es geht hier um Kameradschaft. Jeder braucht jeden." Zudem liebt Katz es, dass es bei der Feuerwehr immer etwas neues zu lernen gibt. Die Techniken und Vorgänge werden stetig weiterentwickelt.

Ohne Gegenleistung läuft bei der Feuerwehr natürlich auch nichts. Die Mitglieder erhalten für die Übung eine pauschale Bezahlung. Zudem werden den Feuerwehrleuten die Einsätze auch fair entlohnt. Letztendlich steht aber über allem das Gefühl, etwas Gutes zu tun. "Menschen zu helfen, sogar Menschenleben zu retten, das ist ein überwältigendes Gefühl", berichtet Katz. Es gibt eigentlich nichts, das darüber geht.

Tag der offenen Tür

Am 11. September können Interessierte, groß und klein, die Feuerwehr auch in Aktion erleben: beim Tag der offenen Tür gibt es in der Vorderen Kernenstraße Bewirtung, Schauübungen, eine Spielstraße und die Möglichkeit, selbst Feuer zu löschen. Zudem wird die Stadtkapelle Nagold zum Frühschoppen aufspielen.

Neue Mitglieder sind bei der Feuerwehr immer gern gesehen. Jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 65 Jahren ist willkommen. Die notwendigen Techniken lernt man im Dienst.