Die alte Spritze auf dem Leiterwagen – so war die Freiwillige Feuerwehr Mönchweiler früher unterwegs. Foto: Hettich-Marull

Ernste Töne aber auch unterhaltsame Leichtigkeit: Die Freiwillige Feuerwehr Mönchweiler gestaltete den Festakt zu ihrem 150. Jubiläum genau so, wie man es erwarten durfte – nämlich abwechslungsreich, gespickt mit vielen Überraschungen.

Mönchweiler - Welcher Verein kann schon von sich behaupten dass sein Jubiläumsfest ein echter Zirkus war? Die Freiwillige Feuerwehr Mönchweiler kann das.

Nicht nur, dass trotz Vorbereitungsstress und Termindruck das "Männerballett" der Feuerwehrkameraden einen umjubelten Auftritt hinlegte, die Jugendfeuerwehr sehr zum Leidwesen ihres (kleinen) Kommandanten nichts von Disziplin auf der Bühne hielt, gab es zusätzlich noch Jonglage, Balance-Akte und – passend zur Wehr – einen Feuerschlucker. Zu Gast waren nämlich mit Jeffrey Bügler, Elano Bügler und Sandro Scholl drei Mitglieder des Zirkus Enrico, der nächstes Wochenende in Mönchweiler gastieren wird. Und weil eben das Programm so abwechslungsreich war, viel es auch leichter, den zahlreichen Reden zu folgen, die eben so ein Festakt mit sich bringt.

Ernst gestartet, heiter geht es weiter

Eine Hilfsorganisation, die sich seit 150 Jahren in den Dienst der Menschen stellt, hat eine entsprechende Laudatio verdient – und die kam auch von vielen Seiten. Gekommen waren nämlich – neben Vertretern der Vereine und der politischen Gemeinde – zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und von Feuerwehren aus dem ganzen Kreis.

Ernst war man in die Festlichkeiten gestartet – geführt vom Musikverein Mönchweiler zogen die Wehrmänner und -frauen zum Mahnmal der Gefallenen und legten dort einen Kranz im Gedenken an alle verstorbenen Feuerwehrkameraden nieder. Feuerwehrseelsorger Michael Radigk begleitete die Kranzniederlegung. Bürgermeister Rudolf Fluck blieb es vorbehalten, den Reigen der Reden in der Alemannenhalle zu eröffnen. "Am Anfang war das Feuer" – begann er seine Laudatio. Die Feuerwehren seien die Eckpfeiler der öffentlichen Sicherheit und mit verantwortlich für die Entwicklung des Landkreises. Ein herausragendes Jubiläum sei es, von einer Organisation, die im Ehrenamt für die Mitmenschen eintrete. "Sie sind die Musketiere des Feuers – einer für alle, alle für einen." 

Hinterseh: Feuerwehren seien stark gefordert

"Wir sind stolz auf unsere Feuerwehr, die seit vielen Jahren von zahlreichen Familien über Generationen hinweg getragen werden." Fluck betonte, dass es die Pflicht der zuständigen Stellen sei, die Feuerwehren mit Räumen und Ausstattung zu versorgen, die sie zukunftsfähig machen. Selbstverständlich schlossen sich alle folgenden Redner dieser Wertschätzung an und betonten, dass dieses Ehrenamt gar nicht hoch genug bewertet werden könne. Landrat Sven Hinterseh erklärte, man sei sich bewusst, dass die Feuerwehren im Land in den heutigen unruhigen Zeiten stark gefordert seien. "Und dabei riskieren sie im Ehrenamt auch noch ihre körperliche Unversehrtheit".

Dank gilt auch den Familien

Thorsten Frei meldete sich via Videobotschaft aus Berlin – wichtige Sitzungen hatten sein Kommen verhindert. Gekommen war Landtagsabgeordnete Martina Braun. Sie sehe ein hohes Ansehen der Feuerwehren in der Bevölkerung. "Der Dank gilt aber auch den Feuerwehrfamilien, die die Last mittragen."  Kreisbrandmeister Florian Vetter überbrachte die Grüße und die Gratulation aus dem gesamten Kreisgebiet "Die Feuerwehr Mönchweiler ist eine besonders aktive Gruppe".

Hartmut Capteina vom Radsportverein überbrachte Glückwünsche und Geschenke der Mönchweiler Vereine. Durch das Programm führte Elke Noe – sie hatte bereits beim 125-Jährigen der Feuerwehr diesen Part übernommen und war noch einmal "überredet worden". Zum Abschluss des Abends gab es Häppchen – und musikalische Unterhaltung. Zunächst vom Mönchweiler Musikverein, anschließend von den Villinger Stadtmusikanten, die mit ihrer Brass-Musik die Gäste begeisterten.

Gäste trotz Schauerwetter

Bombenstimmung bis tief in die Nacht war am Samstag bei der großen Feuerwehrparty in der Alemannenhalle angesagt. Ausgelassen feierte das Partyvolk mit den Bayernrockern, keinen hielt es auf den Bänken.

Am Sonntag ging dann der bange Blick der Organisatoren gen Himmel. Um 13.30 Uhr startete der Festumzug in der Eintrachtstraße. Zahlreiche Feuerwehren und einige Musikkapellen zogen dann bei Schauerwetter durch die Gemeinde bis zum Festplatz an und in der Alemannenhalle. Wer sich vom Schmuddelwetter nicht abhalten ließ, sah Feuerwehrgeräte und Fahrzeuge verschiedenster Dekaden. Von der Handspritze auf dem Leiterwagen bis hin zur modernen Drehleiter war alles dabei. Natürlich ernteten besonders die ganz alten, schön herausgeputzten Oldtimer den meisten Applaus. Im Anschluss wurde auf dem Festgelände noch gemeinsam gefeiert. Der Montag gehörte dann ganz den Feuerwehrleuten und ihren Familien – sie ließen gemeinsam das große Festwochenende ausklingen.