Einige aus den Ensemble schneiden hier Grimassen – auf Bitte des Fotografen, sich wie ein Biest zu gebärden. Foto: Baublies

Die Proben zu "Die Schöne und das Biest" laufen bereits seit ein paar Tagen. Hauptdarsteller, Regisseurin und Vertreter der Seelbacher Verwaltung haben am Dienstag nun die diesjährigen Freilichtspiele im Klostergarten auch offiziell vorgestellt.

Seelbach - Hauptamtsleiter Siegfried Kohlmann, der beim Empfang im Innenhof des Rathauses die Gemeinde vertrat, sprach von "ganz normalen Freilichtspielen". Mit dem Understatement war die Tatsache gemeint, dass für die Darbietungen wieder die Empore, die große Treppe und andere Teile des Klostergartens genutzt werden. Auf und hinter der Bühne wirken gut 50 Engagierte mit.

Profis und Laien bilden ein Ensemble

Das Zusammenspiel von professionellen Schauspielern und Darstellern aus der Region sorgt seit fast 20 Jahren für ein besonderes Flair. Ein Begriff wie "normal" beschreibt die Routine, die fast alle Mitwirkenden inzwischen haben. Eine Besonderheit ist allerdings, dass es bei den Vorbereitungen zu "Die Schöne und das Biest" eine Lücke von vier oder fünf Monaten gab – der Pandemie geschuldet. Am Ende des Winters war noch nicht klar, ob es die Freilichtspiele 2022 in der gewohnten Form – nach der Aufführung von William Shakespeares "Der Sturm" im Jahr 2019 – geben würde.

Diese Lücke in der Vorbereitung wird bei der Aufführung für die Zuschauer aber nicht erkennbar sein, denn die gesamte Gruppe ist längst ein eingespieltes Team. Es wird in diesem Jahr nur kein ausführliches, gedrucktes Programmheft veröffentlicht – das dürfte für das Publikum aber verkraftbar sein.

Regisseurin Katja Thost-Hauser sprach von der "Wiedersehensfreude" gleich zu Beginn der Proben. Alle Beteiligten würden sich mit Zuversicht, Herzlichkeit und gegenseitiger Achtung begegnen. "Genau das habe ich bei der Ankunft gesehen." Die Proben des ursprünglich französischen Märchens, das erstmals im 18. Jahrhundert schriftlich fixiert wurde, würden jedoch auch von allen viel verlangen. Was ebenfalls zum Reiz dieser Form von Theater gehört. Daher: "Ich freue mich auf die Zeit miteinander."

Es gibt eine ganz neue Tanzgruppe. Silvia Franke aus dem Vorstand der Seelbacher Eulenzunft hat die Tänzerinnen für die Freilichtspiele aus den Reihen der Narren rekrutiert. Damit hat das Ensemble auf einen Schlag eine beträchtliche Verstärkung bekommen. Die Mädchen und jungen Frauen haben zum größten Teil Erfahrung – wenn auch noch nicht alle bei den Freilichtspielen. Die Spannung des Zusammenwirkens zwischen den Schauspielern und den Darstellern wird also ein gutes Stück größer, weil noch vielfältiger.

Tänzerinnen der Eulenzunft wirken mit

Der Textautor bekam am Abend vor dem Empfang eine erste Ahnung davon, wie ein Dutzend "Schneeflöckchen" – wohlgemerkt im Hochsommer – Claude, den Vater der Schönen, im Stück ordentlich kirre machen.

Die Profis sind Christian Hauser als Biest und Prinz, Rudolf Larsen als Claude, Gabriel Michaildis als Gawain, Johannes Christopher Maier als ein Porträt Napoleons und Gernot Kogler als eine Statuengruppe namens Herr Percival. Alle Profis gehören seit Jahren zum Ensemble der Freilichtspiele.

Aus Seelbach, dem Schuttertal und zum Teil aus Lahr sind Britta Petersen als die Schöne, Lia Franke, Shania Bohey und Greta Armbruster als deren Schwestern mit von der Partie. Unter den Darstellern aus der Region haben Gisela Griesbaum, Sigi Schnurr, Gaby Billion, Verena Rohkohl, Josefine Faißt und Lara Krämer sowie Siegfried Wacker, Berthold Mäntele und Samuel Faißt so viel Routine, dass die Premiere und alle anderen Darstellungen sicher ein Erfolg werden.

Premiere für "Die Schöne und das Biest" ist am Samstag, 10. September, um 18 Uhr. Weitere Aufführungen: Sonntag, 11. September, Mittwoch 14. September, Freitag, 16. September, und Samstag, 17. September ab 18 Uhr. Am Sonntag, 18. September, verabschieden sich alle Mitwirkenden in der letzten Vorstellung, die bereits um 15 Uhr beginnt. Zurzeit sind rund 60 Prozent der Karten verkauft. Wer die Premiere erleben will, sollte sich beeilen – dafür gibt es nur noch wenige Tickets. Der Vorverkauf läuft bei der Tourist-Info Seelbach und in der Geschäftsstelle der Lahrer Zeitung.