Das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof startet am Sonntag, 23. März, in die neue Saison. In deren Mittelpunkt werden „Die einfachen Dinge des Lebens“ stehen. Höhepunkt wird der Ortenauer Trachtentag im Mai.
Bei einem Pressegespräch am Freitagvormittag führten Geschäftsführerin Margit Langer, PR- und Marketing-Beauftragte Tamara Vogt, Thomas Hafen als wissenschaftlicher Leiter des Museums und Horst Biegert von der Museumsbetreuung aus, was in der neuen Saison alles geplant ist und was es mit dem Jahresmotto auf sich hat. Demnach geht um die vielen kleinen Dingen, die im Leben einmal Bedeutung hatten, wie beispielsweise nützliches Handwerkszeug, Habseligkeiten und persönliche Heiligtümer. „Es gibt sehr viele Geräte, deren Funktion man heute gar nicht mehr kennt“, wusste Langer und Hafen ergänzte: „Heutzutage besitzt ein Mensch durchschnittlich 7000 Dinge. Früher gab es auf einem ganzen Hof gerade einmal 600.“
Das Jahresprogamm nehme das Motto bei Sonderführungen, Aktionen und Lesungen auf, wie Thomas Hafen erklärte. So komme Wolfgang Scherlau am Donnerstag, 22. Mai, nach Gutach, um aus seinem jüngsten Roman „Black Forest“ zu lesen. In diesem geht es um Windenergie. In dem Buch kommt laut Hafner auch der Falkenhof vor, der Teil des Freilichtmuseums ist. „Scherlau wird genau in dem Raum vorlesen, der im Roman beschrieben wird“, verrät Hafen.
Ein weiterer Autor, der im Vogtsbauernhof liest, ist Thommie Bayer aus Staufen. Er präsentiert am 31. Juli das Buch „Einer fehlt“ und wird vielen als Musiker bekannt sein. Nach seiner Musikerkarriere hat er aber mehr als 30 Bücher verfasst. Ein Werk, das er schon vor vielen Jahren geschrieben hat, das aber aktueller ist denn je, stellt Thomas Adam am 29. Juni vor. Es geht in dem Werk um Naturkatastrophen und deren Einfluss auf die Menschen.
„Schlössle im Abendlicht“ musste 2024 ausfallen
Eine weitere hervorzuhebende Veranstaltung sei „Das Schlössle im Abendlicht“. Dabei wird die Geschichte des Effringer Schlössle mit einer aufwändigen Lichtinszenierung und Schauspielern dargestellt. Diese war laut Hafner schon für das vergangenen Jahr geplant gewesen, musste aber wegen schlechten Wetters ausfallen.
Zu den geplanten Aktionstagen hatte Vogt einige Informationen. So ist am 1. Mai „Wenn alle Brünnlein fließen“ geplant. Dabei geht es darum wie die Menschen früher Lebensmittel gekühlt und haltbar gemacht haben. Am 9. Juni nimmt der Vogtsbauernhof erneut am Deutschen Mühlentag teil und am 10. August wird im Freilichtmuseum bei „Die große Wäsche“ fleißig gewaschen. „Hier zeigen wir, wie aufwändig das früher war“, so Vogt.
Zur Sonderausstellung „Die Galerie der kleinen Dinge“ hatte Hafner einige Infos. In dieser werden rund 100 Zeichnungen des Heimatforschers Helmut Richter gezeigt, der Anfang der 80er-Jahre wiederholt im Schwarzwald zu Besuch war. Er hat in seinen Skizzen die Vielzahl von bäuerlichen Geräten und Alltagsgegenständen festgehalten. Die Ausstellung ist bis zum 2. November im Hermann-Schili-Haus zu finden.
Höhepunkt der Saison wird der Ortenauer Trachtentag, der am 25. Mai im Freilichtmuseum stattfinden wird – auch wenn er nicht in direktem Zusammenhang zum Jahresmotto steht. Der Vogtsbauernhof lädt in Kooperation mit dem Bund Heimat und Volksleben anlässlich des 750-jährigen Jubiläums der Gemeinde Gutach dazu ein. 500 Trachtenträger aus 22 Ortsgruppen der näheren und weiteren Umgebung werden dazu erwartet. „Geplant sind ein großer Festzug sowie ein buntes Programm mit Trachtentanz“, berichtet Langer.
Neu im Programm ist eine Weinprobe am Ortenauhaus. Begleitet von einem ausgebildeten Weinerlebnisführer lernen die Gäste bei dieser die Ortenauer Weinlandschaft kennen.
Die Eintrittspreise wurde für die kommende Saison leicht erhöht. So müssen Erwachsene nun 13 statt zwölf Euro zahlen, Kinder sieben Euro. Die Saison endet am 2. November. Alle Programmpunkte sind im Internet unter www.vogtsbauernhof.de zu finden.
Rückblick aufs vergangene Jahr
207 000 Menschen haben den Vogtsbauernhof im vergangenen Jahr besucht – nicht miteingerechnet sind dabei die des Weihnachtsdorfes. „Damit haben wir das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht“, freute sich Langer. Ein Drittel der Gäste käme aus dem Ausland, vor allem aus Frankreich und den Niederlanden. Aber auch aus Spanien sind immer mehr Besucher dabei. Touristen aus den USA, die an Flusskreuzfahrten teilnehmen, würden ebenfalls häufig die Gelegenheit nutzen, den Vogtsbauernhof zu erkunden. wenn das Schiff in Kehl anlegt.