Geschäftsführerin Margit Langer (von links) und der wissenschaftliche Leiter Thomas Hafen beim Saisonausklang im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, der von den Hombacher Dorfmusikanten aus Unterharmersbach umrahmt wurde Foto: Kern

Mit rund 180 000 Besuchern bleibt der Vogtsbauernhof in Gutach das besucherstärkste Freilichtmuseum im Land. Am Sonntag läutete die Glocke des Hippenseppenhofs traditionell das Ende der siebenmonatigen Saison ein.

Gutach - Mit Einbruch der Dämmerung verabschiedete die Museumsleitung die Besucher mit einem feierlichen Jahresrückblick. Für stimmungsvolle Umrahmung sorgten die Hombacher Dorfmusikanten aus Unterharmersbach.

"Mit dieser letzten von mehr als tausend Veranstaltungen endet die Saison mit 225 Tagen, an denen wir geöffnet hatten", begrüßte Museumsgeschäftsführerin Margit Langer zahlreiche Gäste zum Ausklang. Vor zwei Jahren sei der Kreis recht klein gewesen, vor einem Jahr zwar größer, doch immer noch wacklig.

Mehr als ein Viertel der Gäste ist aus dem Ausland

"Heute stehen wir auf festem Grund, zumindest was das Zahlenwerk angeht", stellte Langer fest. Das Jahresergebnis knüpft ihren Ausführungen nach an das Niveau von 2019 an, in dem etwa 210 000 Gäste das Museum besuchten. Im Vergleich zum Vorjahr erzielte die Einrichtung ein deutliches Besucherplus von mehr als 30 Prozent.

Insgesamt seien um die 135 000 Einzelbesucher und etwa 45 000 Gruppenbesucher im Vogtsbauernhof zu Gast gewesen. Mehr als ein Viertel der Besucher kam laut Langer aus dem Ausland, hauptsächlich aus Spanien, Frankreich, den Niederlanden und den Vereinigten Staaten.

Im Bereich der Schulklassen- und Gruppenbuchungen konnte mit rund 1300 museumspädagogischen Führungen und Gruppenprogrammen ein Zuwachs von 60 Prozent zum Vorjahr verzeichnet werden.

"Trotz Hitzesommer und des allgemeinen Rückgangs im Gruppenreisebereich ist es uns gelungen, die Zahlen vor der Pandemie annähernd zu erreichen und unsere Position als besucherstärkstes Freilichtmuseum in Baden-Württemberg zu behaupten", zog Langer ein sehr zufriedenes Fazit über den Saisonverlauf.

Während die Besucherzahlen den administrativen Nachweis des Erfolgs belegen, sagen die zahlreichen angebotenen Attraktionen übers Jahr etwas über die Vitalität des Museums aus, wie dessen wissenschaftlicher Leiter, Thomas Hafen ergänzte. "Familienprogramme, Sondervorträge und Sonderführungen sowie mehr als tausend Einzelveranstaltungen wurden bewältigt", so Hafen.

Eine Erfolgsgeschichte habe das Mitmachangebot der Offenen Werkstatt für Familien geschrieben. "An 102 Tagen haben wir mehr als 70 Aktionen angeboten, an denen teilweise bis zu 80 Kinder teilnahmen", berichtete Hafen von Rekordzahlen in dem Bereich.

In einem kurzen Rückblick skizzierte er Höhepunkte des Veranstaltungsprogramms wie unter anderem das Living-History-Projekt "Heimkehr" im September. Mit einigen Worten des Gedenkens an den im vergangenen Jahr verstorbenen Ehrenbürger Gutachs, Ansgar Barth, bat Hafen um eine Schweigeminute als Zeichen der Verbundenheit.

Ausblick auf die Eröffnung des Ortenauhauses

Langer hielt Vorschau auf das kommende Jahr. Im Juli wird das "Ortenauhaus" eröffnet, das den Schwerpunkt im Jahresprogramm des Museums bildet. "Die Grundsteinlegung zur Versetzung des historischen Rebhofs aus Durbach, der die Ortenau als Herkunftsregion repräsentieren soll, war ein Meilenstein", so die Museumsgeschäftsführerin.

Neben einem Eröffnungsfest seien zahlreiche weitere Veranstaltungen sowie eine Ausstellung mit dem Titel "WWW – Welt zwischen Wald und Wein" geplant. Mit dem "Ortenauhaus" ist laut Langer eine große Etappe bei der Erschließung des Nordareals des Museums erreicht.

Weihnachtsdorf

Das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof veranstaltet am dritten Adventswochenende, vom 9. bis zum 11. Dezember, erstmals nach der Pandemie wieder einen dreitägigen Weihnachtsmarkt. Unter neuem Konzept werden sich rund vierzig Hütten und Stände mit traditionellem Handwerk und heimischen Produkten zu einem Weihnachtsdorf vereine.