Gilia Skop (von links), Alexander Gotthans, Jonathan Krien, Sarah Meier, Silke Vinz, Marvin Polomski, Klaus Raith, Daniela Meier - nicht auf dem Foto sind Julia Presti und Jürgen Bliefernich Foto: Kern

Die Freilichtbühne Hornberg bietet in der kommenden Saison wieder eine bunte Mischung. Das Abendstück im August ist das Lustspiel „Charleys Tante“ von Brandon Thomas. Für Jonathan Krien ist es das Regiedebüt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Vom Humor her passt es gut zu unseren bisherigen Stücken“, antwortet Krien auf die Frage unserer Redaktion nach den Auswahlkriterien.

Kürzlich trafen sich acht der zehn Darsteller zu einer ersten Leseprobe im sogenannten Kühlschiff der Brauerei Ketterer. Weil einer der Akteure wegen Terminproblemen absagen musste, übernimmt Krien die Rolle des Jack Chesney. In den Szenen, in denen er spielt, unterstützt Marvin Polomski die Regie. Die Atmosphäre bei der Leseprobe im Kühlschiff ist entspannt, Darstellerin Juli Presti nimmt an dem Treffen per „Zoom“ teil und das Handy lehnt an einer Laterne, die auf dem Tisch platziert wurde.

Eine Herausforderung ist die berühmte „steife Oberlippe“

Kriens Adaption des Stücks spielt Mitte des 19. Jahrhunderts in den sogenannten besseren Kreisen der britischen Gesellschaft. Mit zu den Herausforderungen gehört wohl die Ausgestaltung der berühmten „stiff upper lip“ – die Contenance verleihende steife Oberlippe der Engländer.

Die zwei Studenten Charley und Jack tun alles, um mit ihren Herzensdamen ein Rendezvous zu vereinbaren. Die Mädels stimmen einem Dinner zu, unter der Bedingung, dass die millionenschwere Tante von Charley als Anstandsdame daran teilnimmt. Weder kennt der verwöhnte junge Mann die Erbtante noch wusste er, dass er überhaupt eine hatte.

Die Ankündigung ihrer Verspätung veranlasst die Jungs dazu, ihren Freund zu überreden, sich bei dem Dinner als die Tante auszugeben – die kommt dann aber doch früher als erwartet und so nimmt das vergnügliche Verwechslungsspiel seinen Lauf.

Der Handlungskern dürfte den meisten bekannt sein, denn „Charleys Tante“ gilt als der größte Bühnenerfolg aller Zeiten und gehört seit seiner Uraufführung 1892 zu den beliebtesten Lustspielen überhaupt. Zahllose Variationen wurden geschrieben und das Stück löste eine Art Welle von Travestie-Rollen aus.

In den 1920er Jahren wurde es am Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Max Reinhardt aufgeführt. Die Liste prominenter Schauspieler, die für die Rolle der reichen Tante Donna Lucia d’Alvadorez in Frauenkleider schlüpften, ist lang wie etwa Gustaf Gründgens und Alec Guinness.

Im deutschsprachigen Raum sind die Verfilmungen von 1955 mit Heinz Rühmann und 1963 mit Peter Alexander in der Titelrolle sehr bekannt.

Insgesamt sechs Mal ist die Aufführung von „Charĺeys Tante“ im August geplant. Seit Mittwoch ist der Ticketshop der Freilichtbühne unter www.freilichtbuehne-hornberg.com für Buchungen geöffnet.

Das Ensemble

Sie übernehmen laut Regisseur Jonathan Krien die folgenden Rollen: Jonathan Krien (Jack Chesney), Marvin Polomski (Charley Wykeham), Alexander Gotthans (Babberly „Babbs“ Fancourt), Daniela Meier (Dasset), Julia Presti (Anny Spettigue), Sarah Meier (Kitty Verdun), Jürgen Bliefernich (Francis Chesney), Klaus Raith (Stephen Spettigue), Gilia Skop (Donna Lucia d’Alvadorez) und Silke Vinz (Ella Delahay)