Im Unterbaldinger Ortschaftsrat nimmt man den Gemarkungsplan unter die Lupe und diskutiert lange. Foto: Florian Hahnel

In Unterbaldingen geht es mit der Photovoltaik munter weiter, ein zusätzlicher großer Erweiterungsbereich ist nun östlich der Autobahn ausgewiesen.

Im Ortschaftsrat machte man es sich nicht leicht und diskutierte intensiv, weitere 20 Hektar wurden jetzt final und einstimmig umrissen.

 

Die Solarmodule sollen die Ortsentwicklung nicht beeinträchtigen und so wenig wie möglich sichtbar sein, im Bereich Rätisgraben ist zudem der Boden nicht sonderlich hochwertig und für die Landwirtschaft weniger interessant. Die neue Fläche ist langgezogen und reicht Richtung Geisinger Gemarkung.

Das bezüglich der Einwohnerzahl kleine Unterbaldingen ist mit 1095 Hektar Fläche fast so groß wie die zentrale Kernstadt. Fläche kann schlicht und ergreifend Geld bringen, externe Investoren bezahlen für die Nutzung von fremdem Grund und Boden.

Unterbaldingen hat nach Oberbaldingen, der Kernstadt und Hochemmingen das viertgrößte Photovoltaik-Potenzial und trägt schon heute seinen guten Anteil am gesamten Bad Dürrheimer Stromverbrauch von 56 Millionen Kilowattstunden jährlich.

Klimaneutralität ist erreichbar

Klar wurde im Ortschaftsrat, dass Bad Dürrheim sehr wohl vollständig klimaneutral werden kann, relativ gut sogar. Der neue Ortsvorsteher Franz Eisele nutzt den Zollstock gern als Zeigestab und bemerkte nun gegenüber den Bürgervertretern: „Der jetzige Beschluss macht es mir wirklich leichter, ich bekomme ständig Anrufe von Interessenten aus München und konnte bislang nur unvollständig antworten.“

Außerhalb der genannten Fläche wird es keine Unterstützung vom Unterbaldinger Ortschaftsrat geben, dies weiß nun auch Gerhard Bronner vom Gemeindeverwaltungsverband (GVV). In Sachen heimischer Photovoltaik laufen die meisten Fäden bei Bronner zusammen. In Baden-Württemberg sollen einmal 0,2 Prozent der gesamten Landesfläche mit Freiflächen-Photovoltaik bestückt sein, Bad Dürrheim übererfüllt diese Erwartung bereits.