Ein Batteriepark ist bei der 1,7 Hektar Freiflächen-PV-Anlage bei den Herdweidhöfen zusätzlich geplant. Beraten wird das vorhaben in der Ortschaftsratssitzung am 12. Februar. Foto: dpa/Robert Michael

In Unterbaldingen gibt es aktuell Überlegungen zur Errichtung eines Umspannwerks mit Batteriepark im Bereich der Herdweidhöfe.

Das Unternehmen iAccess aus Freiburg plant die Anlage auf einer Fläche von insgesamt 1,7 Hektar am Unterbaldinger Ortsrand.

 

Batteriespeicher spielen eine immer wichtigere Rolle in der Energiewende. Mit dem zunehmenden Ausbau erneuerbarer Energien entstehen zunehmend Situationen, in denen an sonnigen oder windreichen Tagen mehr Strom produziert wird, als aktuell benötigt oder durch das Stromnetz aufgenommen werden kann. Anstatt diesen Überschuss ungenutzt zu lassen, können Batteriespeicher ihn speichern und bei steigendem Bedarf wieder ins Netz einspeisen.

Speicher tragen dazu bei, Netzschwankungen abzufangen, Reserven des Verteilnetzbetreibers zu befreien und die Stromversorgung stabil zu halten, ohne diese teuer im Ausland einkaufen zu müssen. Die Mega-Batterie in Unterbaldingen hätte eine Kapazität von bis zu 400 MWh und könnte genug Strom speichern, um bis zu 15 000 Haushalte jeden Tag lang zu versorgen, so die Mitteilung der Stadtverwaltung.

Privilegiertes Bauvorhaben

Derzeit befindet sich das privilegierte Bauvorhaben, für das kein Bebauungsplanverfahren notwendig ist, noch in einer frühen Phase. Der Ortschaftsrat Unterbaldingen wird sich im Rahmen seiner Ortschaftsratssitzung am 12. Februar um 19.30 Uhr im Rathaus Unterbaldingen mit dem Vorhaben befassen. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, sich hierüber zu informieren.

Im Rahmen dieser Ortschaftsratssitzung sollen auch Fragen aus der Bürgerschaft zugelassen werden. Der Gemeinderat wird im Nachgang des Empfehlungsbeschlusses aus Unterbaldingen in seiner Sitzung am 20. Februar darüber beraten und entscheiden.

Schall- und Sichtschutz geplant

Um eine harmonische Einbindung der Anlage in die Landschaft zu gewährleisten, ist die Errichtung einer Schallschutz- und Sichtschutzhecke aus Gebüschen und Bäumen vorgesehen. Zudem wird die Anlage in einem Abstand von 400 Metern zur bestehenden Bebauung, über 300 Metern zu den Naturschutzgebieten und über 200 Metern zu Straßen und Wanderwegen realisiert. Ferner wird den Herdweidhöfen durch diese Anlage ein über 30 Kubikmeter großer Löschwassertank für einen Brandfall zur Verfügung stehen. Weitere Aspekte wie die Umweltverträglichkeit und Sicherheitsmaßnahmen werden im Rahmen des Verfahrens noch genauer geprüft werden.

Bereits im Jahr 2020 beschloss der Gemeinderat von Bad Dürrheim einstimmig die Richtlinie „Klimaaktives Bad Dürrheim“. Seither legen Stadtverwaltung und Gemeinderat bei allen Entscheidungen besonderen Wert auf Lösungen, die – unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen – einen positiven Beitrag zum Klima-, Umwelt- und Artenschutz leisten, wie dieses Projekt.

Zum Ausbau der erneuerbaren Energien in Bad Dürrheim bedarf es derzeit noch der zugrunde liegenden Infrastruktur. Diese soll nun mit einem eigenen Umspannwerk geschaffen werden.