Ulrich Effenberger (Kreistagsmitglied Freie Wähler, von links), Bildungsreferentin Katharina Klink, Bürgermeister Matthias Winter, Dieter Rinker(Fraktionsvorsitzender Freie Wähler) und Christian Schmider-Wälzlein(Vorsitzender Freie Wähler Oberndorf) sprachen. Foto: Schmider-Wälzlein

Die Freien Wähler Oberndorf trafen sich zu einer Auftaktveranstaltung zur im Juni stattfindenden Kommunalwahl.

Der Vorsitzende der Freien Wähler Oberndorf, Christian Schmider-Wälzlein, führte im evangelischen Gemeindezentrum auf dem Lindenhof aus, dass die Freien Wähler im Rahmen dieser Kommunalwahl und darüber hinaus dem Thema „Bildung“ große Aufmerksamkeit schenken wollen.

 

Wie gelingt Bildungserfolg? So konnte man mit Katharina Klink eine Bildungsexpertin der GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) für einen Impulsvortrag gewinnen. Das Thema lautete „Aktuelles aus der Bildungspolitik“.

Klink ging auf die Situation in Oberndorf ein. Diese sei eigentlich bemerkenswert für eine Stadt dieser Größe. So seien alle Varianten an Schulen vorhanden. Klink machte deutlich, dass die Bildung sich im Krisenmodus befände.

Ein besonderes Dilemma sei der eklatante Lehrkräftemangel, der auch die Region hier betreffe. Dieser führe zwangsläufig zu einer Schwächung der Bildungsqualität, was durch die schlechten Ergebnisse in der PISA-Studie deutlich wurde. Dass Bildungserfolg immer noch sehr stark von sozialer Herkunft abhänge, gefährde auf lange Sicht den sozialen Frieden und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der Wirtschaft gingen qualifizierte Arbeitskräfte verloren, und den Jugendlichen würden substantielle Basiskompetenzen für ein gelingendes Leben fehlen.

Klink stellte heraus, dass die Investition in Grundschulen letztendlich der gesamten Bildungslandschaft helfen würde. Haupt- und Werkrealschulen bräuchten eine durchdachte Ausbildungsoffensive und wieder attraktive Arbeitsbedingungen. Besonders hart getroffen seien die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren. Hier leisteten die Lehrkräfte in chronischer Unterbesetzung Großartiges.

Die Gymnasien stünden mit der G9-Diskussion vor einem möglichen Umbruch, der als Chance gesehen werden sollte, um diese Schulart fit für die Zukunft zu machen.

Kommunales Engagement Im zweiten Teil der Versammlung ging es darum, einen Überblick über die Möglichkeiten zu geben, wie man sich im kommunalen Bereich engagieren könnte.

So berichtete Schmider-Wälzlein über die Ortschaftsräte. Sie stellen die unterste gewählte kommunale Ebene der Gremien dar und können zwar nur in bestimmten Bereichen, wie bei der Erschließung von Baugebieten oder der Gestaltung von Plätzen und Friedhöfen mitentscheiden. Insgesamt würden sie aber zur Willensbildung im Gemeinderat eine wichtige Rolle tragen. Darüber hinaus würden sie von der Bevölkerung als das direkte Sprachrohr zur Verwaltung wahrgenommen.

Der Fraktionsführer der Freien Wähler, Dieter Rinker, berichtete über die Arbeit im Gemeinderat. Die Entscheidungen dort haben große Auswirkungen auf die unmittelbare Lebenssituation der Bürger einer Kommune. So werde über Besteuerungen sowie Wasser und Abwasser und viele Bauvorhaben entschieden. Der Gemeinderat treffe auch Entscheidungen, die noch in vielen Jahren Auswirkungen haben können.

Ähnlich ist es im Kreistag, über den Kreisrat Ulrich Effenberger sprach. So sei der Breitbandausbau ein großes Thema, auch die Abfallwirtschaft spiele eine gewichtige Rolle, da die Kosten direkt auf den Bürger umgelegt werden. Und der Neubau des Landratsamtes sei ein Thema, das den Kreistag und die Bürger die nächsten Jahre begleiten wird.

Der Abend sollte als Auftakt für weitere Veranstaltungen zum Thema „Bildung“ gesehen werden. Man wolle aber auch noch weitere Themen, die die Kommunen betreffen, in den Blick nehmen, so Schmider-Wälzlein.