Nach einer komplizierten Augenbodenfraktur trägt Roland Sallai eine Maske zum Schutz. Foto: Eibner/Hubbs

Während die Fußball-Bundesliga in der Winterpause weilt, läuft in Katar die umstrittene "Wüsten-WM". Freiburgs Roland Sallai ist mit Ungarn zwar nicht qualifiziert, doch auch er ist in diesen Tagen äußerst umtriebig.

Vor vier Jahren ist der damals 21-jährige Ungar für eine stattliche Ablösesumme von 4,5 Millionen Euro vom zypriotischen Verein Apoel Nikosia zum SC Freiburg gestoßen. Im Sommer 2023, nach fünf Jahren erfolgreicher Verbundenheit mit dem Breisgau, könnte diese Zeit nun enden. Darauf verweisen verschiedene Medienberichte aus dem Umfeld des Spielers, denn: Der Offensivmann hat vor Kurzem die Berateragentur gewechselt. Er wolle sich mit diesem Schritt "mit Blick auf die sportliche Zukunft internationaler aufstellen", heißt es. 

 

Konkurrenten laufen ihm den Rang ab 

Trotz der blendenden Hinrunde der Freiburger kommen die Gedanken nicht von ungefähr. Nachdem Sallai in der abgelaufenen Saison noch zum Stammpersonal der Breisgauer gehörte, hat es der Ungar in dieser Spielzeit schwer. Ausschlaggebend dafür ist sicherlich auch eine komplizierte Augenbodenfraktur, die sich Sallai Anfang September im Spiel gegen Leverkusen zugezogen hatte. Daraufhin verpasste der Ungar viele Bundesligaspiele, auch in der so erfolgreichen Europa-League-Gruppenphase konnte der 25-Jährige nahezu gar nicht mitwirken. So kommt Sallai in dieser Saison bisher erst auf insgesamt zehn Einsätze und ein Tor. Zum Vergleich: In der vergangenen Spielzeit stand der Offensivmann 36-mal auf dem Platz, steuerte dabei elf Torbeteiligungen bei. Auch im DFB-Pokalfinale gegen Leipzig wirkte Sallai von Anfang an mit.

In der aktuellen Saison haben Neuzugang Ritsu Doan und Edeltechniker Vincenzo Grifo dem Ungarn vorerst den Rang abgelaufen. Glück für Freiburg: Der 25-Jährige besitztim Breisgau noch einen Vertrag bis 2025. Zusätzlich gehört Sallai mit einem Marktwert von zwölf Millionen Euro zu den wertvollsten Spielern im Kader – einzig die Abwehrspieler Philipp Lienhart und Matthias Ginter sind noch mehr wert. Dem SC dürfte im Fall eines Verkaufs also eine beträchtliche Ablösesumme winken.

Auch Grifo liebäugelt weiter mit einem Abschied

Ein weiterer Abgangskandidat ist Sallais Konkurrent Grifo. Schon seit einiger Zeit liebäugelt der 29-Jährige mit einem Wechsel zu einem internationalen Top-Klub – der Ruf seines Heimatlands ist dabei immer wieder Thema im Breisgau. Wie in den vergangenen Spielzeiten gehört der Linksaußen zu den absoluten Leistungsträgern in der Freiburger Mannschaft. Mit neun Toren und zwei Vorlagen in 15 Bundesligaspielen ist er der Top-Scorer der Breisgauer. Auch in der Europa League kommt der 29-Jährige auf drei Torbeteiligungen.

Italienische Vereine klopfen an 

Den Freiburgern kommt dabei auch sicherlich nicht zugute, dass Grifo auch jüngst in der italienischen Nationalmannschaft zu überzeugen wusste. Nach zwei Treffern und einer Vorlage adelte ihn die Presse in seinem Heimatland. Kein Wunder also, dass die Interessenten bereitstehen sollen. Mit Lazio Rom und der AC Florenz klopfen zwei Vereine mit internationalem Renommee an. Ein Wechsel noch in diesem Winter ist unwahrscheinlich, im nächsten Sommer werden die Karten jedoch neu gemischt. Der Pluspunkt für die Freiburger ist auch hier: Ein Verkauf würde eine beträchtliche Summe in die Kassen spülen. Zudem hat Grifo erst im Juli diesen Jahres seinen Vertrag im Breisgau verlängert – über die Dauer ist jedoch nichts bekannt. 

Während sich der SC bei Sallai und Grifo also mit einem Abgang beschäftigen muss, scoutet der Sportclub bereits im Nachbarland Frankreich nach einem möglichen Ersatz. So sollen sich die Verantwortlichen um Cheftrainer Christian Streich mit dem 17-jährigen Offensivspieler des HSC Montpellier, Othmane Maamma, beschäftigen. Das Nachwuchstalent mit Wurzeln in Marokko hat in elf U19-Spielen elf Torbeteiligungen vorzuweisen. Ein gewisser Torriecher ist dem gebürtigen Franzosen also durchaus nachzusagen. International läuft Maamma derzeit für die marokkanische U20-Nationalmannschaft auf. Über eine mögliche Ablösesumme ist derzeit noch nichts bekannt.