Der trinationale Atomschutzbund TRAS sieht Baden-Württembergs Katastrophenschutz als nicht gut vorbereitet an.
Der deutsch-französisch-schweizerische Atomschutzbund TRAS wurde 2005 gegründet, zählt über 200 Mitgliedsgemeinden, -landkreise und -institutionen sowie Einzelpersonen, und hatte es sich zum Ziel gesetzt, das umstrittene Atomkraftwerk (AKW) in Fessenheim im Elsass vom Netz zu bekommen.
Mehr als fünf Jahre nach der Abschaltung des ältesten AKW in Frankreich warnt der TRAS nun, dass auch die vier Atomreaktoren in der Schweiz, darunter das grenznahe AKW in Döttingen-Beznau (Kanton Aargau) aus dem Jahr 1969 sowie die Atomkraftwerke in Däniken-Gösgen (Kanton Solothurn) und in Leibstadt (Aargau), eine Gefahr für das ganze Dreiländereck darstellen.
Katastrophenschutz nicht gut aufgestellt
Im Fall eines schweren Atomunfalls, eines sogenannten GAU, müssten einer TRAS-Studie zufolge je nach Wetterlage ganze Teile Baden-Württembergs, darunter auch Freiburg, evakuiert werden. Die Folgen wären wohl schwerer als für die Kommunen in der Schweiz, so der TRAS, der seine Untersuchung bereits im Juni der baden-württembergischen Landesregierung vorgestellt hatte. Darin geht er auch davon aus, dass der Katastrophenschutz mit dem Ausmaß eines Atomunfalls in Baden-Württemberg vollkommen überfordert wäre.
Im Freiburger Gemeinderat wird die TRAS-Studie („Grenzenloses Risiko: Gefährdung Süddeutschlands durch schwere Unfälle in Schweizer Atomkraftwerken“) nun auf Anfrage der Grünen-Fraktion thematisiert.
Bereits am heutigen Dienstag, 4. November, werden die Studienergebnisse um 19.30 Uhr im Jazzhaus in Freiburg im Rahmen einer Podiumsdiskussion vorgestellt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.