Trauer in Freiburg: Viele Menschen brachten Kerzen mit, um dem getöteten Armani zu gedenken. Foto: dpa

Eine Stadt steht unter Schock: Trauer und Fassungslosigkeit. Freiburger gedenken getötetem Achtjährigen.

Freiburg - Es herrschen Trauer und Fassungslosigkeit - auch knapp eine Woche nach der Tat. Eine ganze Stadt steht unter Schock. Eltern sind in Sorge um ihre Kinder, Lehrer thematisieren die Ängste im Schulunterricht. Und die Ermittler rätseln, wer der Mörder ist und welches Motiv er hatte. Nach dem gewaltsamen Tod des acht Jahre alten Armani in Freiburg haben am Samstag mehr als 2000 Menschen des ermordeten Jungen gedacht. Mit Kerzen in der Hand und gemeinsamen Gebeten bildeten sie einen Trauermarsch. Und nahmen Abschied.

„Nach wie vor herrscht starke Betroffenheit weit über Freiburgs Grenzen hinaus“, sagt die Freiburger Polizeisprecherin Laura Riske. „Die Resonanz aus der Bevölkerung ist anhaltend.“ Das zeigt auch der Trauerzug am Samstag. Er findet nicht weit entfernt von dem Ort statt, an dem Armanis Leiche vergangenen Montagfrüh gefunden wurde.

Der Achtjährige ist von einem Unbekannten ermordet wurden, vom Täter gibt es keine Spur. Zuletzt lebend gesehen wurde der Junge am Abend zuvor auf einem Spielplatz - mit einem Fußball in der Hand.

Über die Internet-Plattform Facebook ist zu dem Trauermarsch aufgerufen worden. Es kommen deutlich mehr Menschen als erwartet. Viele Familien sind da. Kinder lassen Luftballons in den Himmel steigen, große Bestürzung ist zu spüren. „Wir wollen durch unsere Teilnahme den Eltern und anderen Angehörigen zeigen, dass sie nicht alleine sind“, sagt eine Mutter.

"Uns wird der Boden unter den Füßen weggezogen"

„Uns wird der Boden unter den Füßen weggezogen“, erklärt der evangelische Pfarrer Markus Engelhardt. Der Täter möge rasch gefunden werden. „Dass wenigstens diese Qual von den Eltern genommen wird“, betont der katholische Pfarrer Wolfgang Gaber. Auch in den Gottesdiensten wird des toten Jungen gedacht. Beim Trauerzug selbst wird geschwiegen, nur die Geistlichen kommen zu Wort.

Seit dem Fund der Leiche sind aus der Bevölkerung mehr als 200 Hinweise eingegangen, sagt Polizeisprecherin Riske. Zum Mörder haben sie nicht geführt. Die von der Polizei gebildete Sonderkommission arbeite auf Hochtouren weiter. Doch eine heiße Spur gibt es bislang nicht.

Bereits am Freitag war der Junge in Freiburg beigesetzt worden.

Angehörige des Jungen haben eine Online-Petition gestartet. Sie verlangen unter anderem einen besseren Schutz für Kinder sowie eine lebenslange Sicherungsverwahrung für Kindermörder. Solche Forderungen werden beim Trauermarsch nicht laut. Bei ihm steht das stille Gedenken an den ermordeten Jungen im Vordergrund.