Am Donnerstag ging die Beweisaufnahme im Verfahren gegen W. weiter. Das Urteil, das eigentlich für diesen Freitag vorgesehen war, wird erst im Juli gefällt, wie das Landgericht Freiburg mitteilte hat. Jürgen W. ist einer von insgesamt acht Tätern und Tatverdächtigen in der Missbrauchsserie an dem Kind aus Staufen. Auch die Mutter Berrin T. (48) und deren Lebensgefährte Christian L. (39) stehen derzeit in Freiburg vor Gericht. Sie haben den Jungen in zahlreichen Fällen sexuell missbraucht und auch anderen Männern für Vergewaltigungen über das Internet "vermietet". Jürgen W. war einer dieser Täter, wie die Videomittschnitte seiner Taten beweisen. Er hat auch Videos vom Hauptangeklagten Christian L. erhalten, in denen dieser ein damals drei Jahre altes Mädchen missbraucht hat. Die Schreie des Kindes seien "wie Musik" für ihn, so W. im Chat mit L.
Zum wiederholten Mal hat auch eine Polizeibeamtin ausgesagt, die mit dem neunjährigen Jungen arbeitet, der seit 2015 zigfach missbraucht wurde. An eine Therapie des Kindes sei derzeit noch nicht zu denken, erklärte die Ermittlerin. Der Junge wolle noch nicht über das Erlebte sprechen und auch nicht als Zeuge aussagen. Er lebt mittlerweile bei einer Pflegefamilie und "versucht, sich in ein Leben ohne Gewalt hineinzufinden", wie Novak es bezeichnet hat. Nach der Frau, die ihn vor knapp zehn Jahren zur Welt gebracht hat, frage er mittlerweile nicht mehr.
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