In Freiburg wurde ein Pfarrer offenbar in einem religiösen Wahn erstochen. Foto: dpa

Ein junger Mann tötet in Freiburg einen Pfarrer mit einem Küchenmesser. Nun muss der Student und zweifache Vater sich vor Gericht verantworten. Er soll von einem religiösen Wahn besessen sein.

Freiburg - Knapp sechs Monate nach einer tödlichen Messerattacke auf einen Pfarrer in Freiburg hat der angeklagte Student die Tat vor Gericht gestanden. Der 31-Jährige, der psychisch krank sein soll, erklärte am Mittwoch vor dem Freiburger Landgericht, er sei einer „Stimme Gottes“ gefolgt. Er habe den Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche für den Teufel gehalten, der seine Mutter und eine Bekannte entführt habe und in einem Gefängnis halte.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Vater von zwei Kindern Totschlag vor. Er habe aus einem religiösen Wahn heraus gehandelt und müsse dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht werden. Der 31-Jährige soll den Geistlichen der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ende Juni mit einem Küchenmesser angegriffen und mit einem Stich in die Brust getötet haben.

Kurz nach der Tat war er festgenommen worden. Zuvor hatte es zwischen dem Pfarrer und dem Mann einen Streit im Pfarrhaus gegeben.

Er habe ihn zur Rede stellen wollen, sagte der Angeklagte vor Gericht. Nachdem der Pfarrer das Gespräch verweigert und ihn abgewiesen habe, habe er sich ein Küchenmesser gekauft und sei erneut zum Pfarrhaus gegangen. Dort kam es zur tödlichen Attacke. Der Pfarrer starb noch am Tatort. Er hinterlässt drei erwachsene Kinder und eine Frau.

Oberstaatsanwalt Edgar Villwock sagte zum Prozessauftakt, der mutmaßliche Täter leider unter paranoider Schizophrenie und damit unter einer schweren und chronischen Persönlichkeitsstörung. Von dem Mann gehe eine Gefahr für die Allgemeinheit aus. Wegen der Krankheit sei er schon vor der Tat in ärztlicher Behandlung gewesen.

Der Prozess wird am 23. Dezember fortgesetzt, es sind insgesamt fünf Verhandlungstage angesetzt. Gehört werden sollen nach Angaben des Gerichts sieben Zeugen und ein Sachverständiger. Das Urteil soll den bisherigen Planungen zufolge Anfang Februar verkündet werden.