Der Mann, der seit mehr als 20 Jahren eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes und Raubes mit Todesfolge verbüßt, war nach einem Freigang nicht in sein Gefängnis in Freiburg zurückgekehrt. (Symbolfoto) Foto: Symbolbild: ov

57-Jähriger war von Freigang nicht zurückgekehrt. Europaweite Fahndung. Mann stellt sich Polizei.

Freiburg - Nach mehr als einer Woche Flucht und europaweiter Fahndung hat sich ein 57 Jahre alter Strafgefangener in Freiburg der Polizei gestellt. Er sei nun wieder in Haft, teilten die Ermittler am Donnerstag mit.

Der Mann, der wegen Mordes in einem Gefängnis in Freiburg saß, war nach einem Freigang nicht dorthin zurückgekehrt. Wo er sich seitdem aufgehalten hatte und warum er sich nun stellte, war laut einem Polizeisprecher zunächst nicht bekannt.

Nach seiner Flucht vergangene Woche Dienstag hatte die Polizei mit einem europäischen Haftbefehl nach dem Mann gesucht. Der 57-Jährige verbüßte eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Ravensburg und der Polizei Konstanz hatte er 1996 eine Boutique in Bad Saulgau (Landkreis Sigmaringen) überfallen, um an Bargeld zu gelangen. Dabei tötete er eine Verkäuferin mit einem Messer. 1997 sprach ihn das Landgericht Ravensburg schuldig.

Der Mitteilung zufolge war der Mann unauffällig, diszipliniert und im Strafvollzug ohne Beanstandungen geblieben. Für die Arbeit in einem Betrieb durfte er zuletzt jeden Werktag bis zum Abend das Gefängnis verlassen. Den Angaben der Behörden zufolge sollte noch in diesem Jahr seine Freilassung geprüft werden. Wie die Flucht des Mannes nun dabei gewertet werde, konnte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft nicht sagen. "Im Rahmen dieser Prüfungsverfahren wird das gesamte Verhalten des Häftlings berücksichtigt, so ein Umstand gehört dazu", hieß es.