20 Kilo schwere Heuballen sollte der Rumäne offenbar stapeln. (Symbolfoto) Foto: Bantle

Mann aus Rumänien erliegt Folgen eines Hitzschlags. Strafbefehl wegen fahrlässiger Tötung.

Freiburg - Ein 47 Jahre alter Landwirt aus einer kleinen Gemeinde südlich von Freiburg hat laut Staatsanwaltschaft im Juni 2014 einen rumänischen Erntehelfer in den Tod gehetzt. Das Amtsgericht Freiburg hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl wegen fahrlässiger Tötung gegen den Mann erlassen. Der Bauer hat dagegen Widerspruch eingelegt.

Oberstaatsanwalt Michael Mächtel spricht im Zusammenhang mit dem Fall von "drastischen Details", die nun eventuell in einer öffentlichen Hauptverhandlung vor Gericht zur Sprache kommen, sollte der Verurteilte seinen Einspruch nicht doch noch zurücknehmen. Der Landwirt war am Samstag vor Pfingsten 2014 mit dem 32 Jahre alten Rumänen zur Heuernte auf dem Acker. Obwohl es an dem Wochenende mit Temperaturen von weit über 30 Grad bereits sehr heiß war, ließ der Landwirt seinen Erntehelfer nach Darstellung der Ermittler im Akkord 20 Kilo schwere Heuballen auf einen Anhänger stapeln.

Als der Mann in der Mittagssonne über körperliche Beschwerden klagte und nichts mehr zu trinken hatte, verweigerte der Landwirt ihm demnach jegliche Pause und trieb ihn stattdessen weiter zur Arbeit an. Als Folge der Schufterei erlitt der 32-Jährige gegen Abend des 7. Juni einen Hitzschlag, brach bewusstlos zusammen und fiel ins Koma. Zweieinhalb Wochen später starb der Erntehelfer, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.