Der Prozess um die Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen zieht sich. (Symbolbild) Foto: dpa

Elf weitere Verhandlungstage angesetzt. Ob alle Termine benötigt werden, ist noch unklar.

Freiburg - Im Prozess um die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung einer 18 Jahre alten Disco-Besucherin in Freiburg im Oktober 2018 ist noch lange kein Ende abzusehen. Wie das Landgericht Freiburg mitgeteilt hat, ist die Zahl der vereinbarten Prozesstage mittlerweile von 27 auf 38 erhöht worden. Dabei ist allerdings noch offen, ob all diese Termine bis Ende März 2020 auch wirklich benötigt werden.

Angeklagt sind elf junge Männer im Alter zwischen 18 und 30 Jahren, die meisten von ihnen sind syrische Flüchtlinge. Drei der Männer sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß, da gegen sie kein Tatverdacht der Vergewaltigung mehr besteht sondern lediglich der unterlassenen Hilfeleistung: die junge Frau soll durch Alkohol und Drogen in der Tatnacht in einem hilflosen Zustand gewesen sein. Trotzdem hätten die drei Männer ihr nicht geholfen, so die Anklage.

Vor der Winterpause werden dazu in den kommenden Wochen noch mehrere Polizisten, diverse Rechtsmediziner, zwei Begleiter der Geschädigten und mehrere Zeugen aus dem Umfeld der Verdächtigen vom Gericht angehört werden. Die These der Angeklagten und der Verteidiger, wonach die junge Frau freiwillig mit den Männern Sex gehabt und diesen regelrecht eingefordert haben soll, war zuletzt durch die Aussagen eines Toxikologen ins Wanken gebracht worden: Der Rauschzustand der Frau nach Einnahme einer hoch dosierten Ecstasy-Pille dürfte so plötzlich und stark aufgetreten sein, dass sie mit Sicherheit überhaupt kein Interesse an Sex gehabt habe, so der Mediziner. Auch sollen die Verletzungen der Frau zu ihrer Aussage passen, sie sei vergewaltigt worden, so eine Medizinerin gegenüber dem Gericht.