Die Umwandlung in ein Vereinsbad rettete den Betrieb des Freibads Schweigmatt. Die Bilanz nach der ersten Saison fällt sehr gut aus.
„Das erste Jahr als Vereinsbad war ein voller Erfolg für den Verein und damit auch das Schwimmbad“, freut sich Vorsitzender Alexander Simon auf Nachfrage unserer Redaktion. Der Förderverein hatte vor der Saison 220 Mitglieder – nun sind es 880.
Die verschiedenen Mitgliedschaften
Seit Mai ist der Zutritt nur noch als Vereinsmitglied möglich. Dabei würden sich die unterschiedlichen Mitgliedschaftsmodelle ungefähr die Waage halten, so Simon. Es gebe die Fördermitgliedschaft für 20 Euro, die ein wenig mehr Mitglieder nutzen würden. Damit können diese vier Mal das Bad besuchen. Für 70 Euro dürfen Erwachsene die ganze Saison baden und eigene Kinder bis 17 Jahre mitbringen. Als drittes gibt es die ermäßigte Mitgliedschaft für 35 Euro. „Es gab im Laufe der Saison zahlreiche Neumitglieder die von der 20- auf die 70-Euro-Mitgliedschaft gewechselt sind“, freut sich Simon.
Weniger Besucher, aber höhere Erlöse
Über die Anzahl der tatsächlichen Badbesucher in der vergangenen Saison könne er allerdings nichts sagen. Denn diese würden nicht erfasst. Jedoch zu den Erlösen: Vor der Zeit als Vereinsbad hätten die Tageseinnahmen rund 80 Prozent des Gesamterlöses ausgemacht.
„Wir wussten vor der Saison, dass der konzeptbedingte Verlust dieser Einnahmen einen kritischen Faktor darstellen könnte. Tatsächlich waren es in den hochsommerlichen Tagen auch sehr viel weniger Besucher als in den vergangenen Jahren, bedingt durch die fehlenden Tagesgäste“, erläutert Simon. „Die Mitglieder sowie das Kioskteam empfanden dies allerdings als sehr angenehm“, hält er fest.
Die wahre Stärke des Vereins
Und dennoch bleibe der Blick auf die Einnahmen positiv. Denn in diesem Jahr habe man knapp 40 000 Euro an Mitgliedsbeiträgen eingenommen, in den vergangenen Jahren lagen die Eintrittsgelder jedoch nur bei rund 28 000 Euro. Hinzu kämen „sehr beachtliche“ Erlöse aus dem Kioskbetrieb, die im Gegensatz zu den vergangenen Jahren bei keinem Kioskbetreiber verbleiben, sondern vollständig in das Vereinsvermögen fließen würden, erläutert Simon. „Die Mitglieder haben täglich selbst gemachte Kuchen und Salate gespendet und verkauft, dies ist die wahre Stärke des Vereins, aus der wir schöpfen“, freut sich der Vorsitzende.
Das Wetter als Zünglein an der Waage
Auch, was das Wetter betrifft, sei man zufrieden. Während der heiße Juni „viele Neumitglieder in den Verein gespült“ habe, habe man in der Juli-Pause viele Reparaturen durchführen können. Lediglich das frühe Saisonende sei etwas traurig. „Das ändert aber nichts an der positiven Bilanz“, freut sich Simon. Er betont: „Das Vereinsbad ist, wie oben erläutert, ein zukunftsfähiges Konzept, mit dem sich Betrieb und Unterhalt des Schwimmbads aufrecht erhalten lassen.“
Sanierungsarbeiten sind nötig
Mit dem Überschuss aus diesem Jahr sei langfristig hochgerechnet auch die Modernisierung der Infrastruktur möglich, die in den vergangenen Jahren nicht habe stattfinden können. Die Modernisierung des Beckens und der Solarthermieanlage (beides marode) sowie der „hoffnungslos veralteten“ Filteranlage sei nicht weiter aufschiebbar, da die Beckenfolie sowie die Solarthermieanlage jederzeit Risse bilden könnten und der Betrieb damit abrupt beendet oder eingeschränkt werden müsste. „Unser Blick richtet sich also nun auf willige, kompetente und potente Partner aus der Wirtschaft, die uns bei der Modernisierung der Infrastruktur als Partner unterstützen möchten und können“, sagt Simon.
Beim Rückblick auf die Saison gebe es noch etwas Positives: „Es gab keinen einzigen Unfall“. Die Sicherheit stehe an erster Stelle. Auch sprach er die Nachbarn rund um das Schwimmbad sowie die Besucher und Organisatoren der Oldtimertreffen an, die stets zum Wohle des Schwimmbads gehandelt hätten. „Man merkt, wie wichtig vielen das Schwimmbad ist.“
Woher die Besucher kommen
Die meisten ordentlichen Mitglieder, die oft im Schwimmbad anzutreffen seien, würden zum Großteil aus Raitbach und Hausen stammen, erzählt Simon. Der Blick in die Mitgliederliste zeige allerdings auch eine erstaunlich hohe Anzahl an Menschen aus Lörrach und Pratteln, wohingegen die Kernstadt Schopfheim nicht stark vertreten sei.
„Hier sehen wir auch das größte Potenzial für zukünftige Mitglieder“, sagt Simon. Denn Touristen auf Durchreise seien konzeptbedingt nicht die Zielgruppe.