Das schöne Wetter hat in diesem Jahr viele Besucher in das Freibad in Bad Liebenzell gelockt. Foto: Locher Fotodesign

Trotz immer neuer Hiobsbotschaften wegen des Ukraine-Krieges und der daraus resultierenden Energiekrise gibt es auch noch die positiven Nachrichten. So hatte das Freibad in Bad Liebenzell in diesem Jahr eine glänzende Saison.

Bad Liebenzell - Schwimmmeister Robert Basche zog am Freitag im Gespräch mit unserer Redaktion eine rundum positive Bilanz. Am Sonntag, 11. September, geht die Saison zu Ende. Am letzten Öffnungstag der Saison ist das Bad sogar ab 7 Uhr geöffnet. Das Bad öffnete am 1. Mai seine Pforten.

Basche freute sich darüber, dass die Stadt ihm beim Heizen freie Hand ließ: "Das war eine sehr gute Entscheidung." Das Freibad wird mit Erdgas geheizt und das ist wegen des Ukraine-Krieges knapp und teuer. Die Besucher durften sich deshalb wie in den vergangenen Jahren auf das 23 Grad warme Wasser freuen.

Kaum Gas verbraucht

Dabei hatte die Stadt Glück. Denn angesichts des schönen Wetters und der damit einhergehenden hohen Außentemperaturen wurde im Freibad zwischen Mitte Juni und Mitte August kaum Gas verbraucht. Wegen des Sonnenscheins stellte Basche die Heizung ab. In diesem Zeitraum musste er vielleicht vier oder fünf Tage nachts heizen. Angesichts der hohen Temperaturen war das Wasser an manchen Tagen sogar bis zu 27 Grad warm. Dann wurde überdurchschnittlich viel Frischwasser zugeführt. Das Freibad in Bad Liebenzell hat den Vorteil, dass es eine eigene Quelle besitzt, macht Basche deutlich. Erst jetzt muss wieder etwas mehr geheizt werden, da es in den Nächten wieder stärker abkühlt.

Bei Campern beliebt

Mit den Besucherzahlen ist Basche sehr zufrieden. In dieser Saison kamen in das Freibad rund 50 000 Besucher. Rechnet man die Camper hinzu, sind es sogar rund 60 000 Badegäste. Sie wurden in diesem Jahr nicht erfasst. Doch Basche, seit 2001 Schwimmmeister in Bad Liebenzell, hat da seine Erfahrungswerte. Und diese sagen ihm, dass man zu den erfassten Besucherzahlen noch etwa 15 bis 20 Prozent Camper hinzurechnen muss, die das Freibad besuchen. Die Camper haben seit einigen Jahrzehnten freien Zugang zum Bad. Schließlich übernachten sie und bezahlen Kurtaxe. Dass sei auch eine gute Werbung für den Pächter des Campingplatzes, so Basche. Der Platz gehört ebenfalls der Stadt. Das Freibad habe seit Langem keine so guten Besucherzahlen mehr gehabt wie in diesem Jahr, freute sich Basche.

Treue Besucher

Im vergangenen Jahr kamen 43 000 Besucher, berichtete Basche. 2021 waren die Camper in diesen Gästezahlen enthalten. Aufgrund der damals strengen Hygienevorschriften wegen der Corona-Krise hätten sie im Gegensatz zu 2022 erfasst werden müssen, so Basche über die Gründe der unterschiedlichen Zählweise. In diesem Jahr habe man jedoch frei handeln können. Doch auch 2021 seien die Regeln zugunsten der Kunden ausgelegt worden. Das hätten die Gäste honoriert. So seien viele Besucher aus den umliegenden Regionen in das Freibad von Bad Liebenzell gekommen und hätten ihm die Treue gehalten, sagte Basche.

Der Schwimmmeister freute sich darüber, wie sehr die Besucher in diesem Jahr den Aufenthalt im Freibad genossen. Sie seien zum Schwimmen gekommen, hätten Spaß gehabt, ein Eis oder Pommes ohne jede Beschränkung essen können: "Das ist einfach schön."

Info

Daten zum Bad

Laut Homepage der Stadt Bad Liebenzell hat das Freibad eine Wasserfläche von 800 Quadratmetern. Die Anlage besitzt eine 65 Meter lange Riesenwasserrutschbahn. Die Rasenfläche zum Entspannen ist einen Hektar groß. Es gibt ein Beach-Feld für Volleyball, Fußball, Handball, Indiaca oder Federball. Das Wasser ist immer mindestens 23 Grad warm. Das Beckenwasser stammt aus der hauseigenen Mineralwasser-Quelle. Es gibt einen Freibad-Kiosk mit Terrasse. Ein Eltern-Kind-Bereich rundet das Angebot ab. Zwei Rutschen, ein Wasserpilz, Spielfiguren und ein Platz zum Austoben für die Kinder runden das Angebot ab.