Das Freibad in Bad Herrenalb öffnet am 14. Mai um 10 Uhr mit Sekt und Waffeln für alle. Foto: Glaser

Am Samstag, 14. Mai, um 10 Uhr beginnt die Freibadsaison in Bad Herrenalb. Wegen Personalmangels wird das Angebot eingeschränkt. Und die Eintrittspreise sind angehoben worden.

Bad Herrenalb - Eigentlich sollte ein neuer Bademeister das Team in dieser Saison verstärken. Er war bereits eingearbeitet. Jetzt hat er gekündigt, weil er näher an seinem Wohnort eine Stelle angenommen hat. In der Folge entfällt in dieser Saison das Frühschwimmen. Veranstaltungen wie das monatliche "Schwimmen bis Mitternacht" liegen auf Eis.

Ziel: 10 bis 20 Uhr

Karina Herrmann, Geschäftsführerin der Stadtwerke Bad Herrenalb, ist für die Bäder der Stadt zuständig. Im Gespräch mit unserer Redaktion geht sie noch weiter: Sollte sich das Personalproblem verstärken, wird vielleicht das Freibad an einem Tag pro Woche geschlossen bleiben. Soweit sollte es aber nicht kommen. Erklärtes Ziel ist, das Bad täglich von 10 bis 20 Uhr offen zu halten.

Man hofft, mit Aushilfen über die Runden zu kommen. Voraussetzung für die Aufsicht am Beckenrand ist das DLRG-Rettungsschwimmabzeichen in Silber. Wer das besitzt, kann sich bewerben unter bewerbungen@stw-badherrenalb.de. Wer Rettungsschwimmer werden möchte, wird von der Interessengemeinschaft (IG) FreiBadHerrenalb dabei unterstützt. Hierzu lautet der Kontakt info@freibadherrenalb.de.

Auch kurzfristige Beschäftigung

"Alles ist möglich: Teilzeit nur am Wochenende oder an einem ausgewählten Wochentag oder eine kurzfristige Beschäftigung", sagt Herrmann. Der Dienst wird regulär bezahlt. Hinzu kommen Zuschläge. Das Problem dieser Berufsgruppe ist nicht die Bezahlung. "Es ist die Arbeitszeit in den Randzeiten. Und zwischen Juni und Mitte September kann man als Freibadmitarbeiter nur an einzelnen Tagen Urlaub nehmen", so Herrmann.

Dass das Freibad und das Thermalbad in Bad Herrenalb aus demselben Mitarbeiterpool schöpfen, hilft auch nicht weiter. Selbst die Bademeister im Thermalbad müssen seit einiger Zeit als Rettungsschwimmer ausgebildet sein, obwohl dort die Wassertiefe so gering ist, dass sogar ein Nichtschwimmer eine Person in Not aus dem Wasser holen könnte.

Wieder Saisonkarten

Jetzt noch gute Nachrichten über das Freibad: Es gibt wieder Saisonkarten. Bis zum 13. Mai sind sie verbilligt bei den Stadtwerken Bad Herrenalb in der Bahnhofstraße 12 zu haben. Wenn am 14. Mai um 10 Uhr die Tore öffnen, erwartet die Badegäste zur Begrüßung ein Gläschen Sekt und Waffeln. Die IG FreiBadHerrenalb bieten das an.

Die seit 2017 unveränderten Eintrittspreise mussten etwas erhöht werden. Der Einzeleintritt kostet durchschnittlich 40 Cent mehr. Der Preis für die Saisonkarten stieg je nach Personengruppe zwischen acht und 14 Euro an. Dennoch ist der Vorverkauf an Saisonkarten erfreulich hoch, stellte Herrmann fest und ergänzte: "Wir freuen uns auf eine coronafreie Saison. Wenn die Situation so bleibt, wird es so werden, wie es einmal war."

Info: Großabnehmer

Ein Brief an die Stadtwerke Bad Herrenalb hat einen möglichen Gaslieferstopp zum Thema. Wie von Karina Herrmann, Geschäftsführerin der Stadtwerke Bad Herrenalb, zu erfahren war, erreichte sie ein Schreiben, in welchem auf die Möglichkeit eines Gas-Lieferstopps hingewiesen wird, sollte es zu allgemeinen Lieferengpässen kommen. Hintergrund ist, dass die Siebentäler Therme ein Großabnehmer von Gas ist. Dort sind zwei gasbetriebene Blockheizkraftwerke in Betrieb, die Strom und Wärme für das Bad erzeugen.

Am Rande: Noch mehr

Von Markus Kugel

"Oje, da kommt noch mehr auf uns zu!" Das mag sich so manch kommunalpolitisch Interessierter in Bad Herrenalb denken. Und zwar wegen des Personalmangels beim Waldfreibad und der damit einhergehenden Einschränkungen. Teilte doch die Stadtverwaltung bei den Haushaltsberatungen im vorigen Jahr mit, dass sich das Freibad grundsätzlich einer gewissen Beliebtheit erfreue, allerdings ohne zusätzliche Angebote nicht annähernd kostendeckend betrieben werden könne.

Es wurde einmal mehr darauf hingewiesen: Thermalbad und Freibad seien für die Stadt beim aktuellen Betriebsmodell finanziell nicht mehr tragbar. Veranschaulicht wurde dies an einem Beispiel. Und zwar bei der "Zusammensetzung der Verlustausgleichszahlung für Verluste der Stadtwerke aus 2020". Aufgeführt wurden unter anderem "minus 1,239 Millionen Euro Verlust Therme" und "minus 278 000 Euro Verlust Freibad". Deshalb sei im Juni 2021 beschlossen worden, eine grundlegende Revitalisierung der Siebentäler Therme in Angriff zu nehmen, "um die Attraktivität der Therme zu steigern und die Verluste zu reduzieren".

So weit, so gut. Aller Voraussicht nach werden allerdings für die vorgesehenen Maßnahmen die beschlossenen 13,4 Millionen Euro nicht ausreichen. Nicht nur deswegen muss der arg gebeutelte Stadtsäckel entlastet werden. Die Freibad-Situation tut ein Übriges dazu, sich grundsätzliche Gedanken zu machen.