Wenig besucht war das Freibad in Höfen in dieser Saison. Foto: Archiv

Im Höfener Freibad geht die Saison allmählich zu Ende. Betriebsleiter Oliver Beck ist nicht sonderlich zufrieden, Schuld sind nicht nur die kalten Duschen, sondern wohl auch die Umleitung wegen des Kreiselbaus. Doch wie es im neuen Jahr weitergeht, steht noch in den Sternen. Immerhin ein wichtiger Meilenstein ist inzwischen erreicht.

Höfen - Die Badesaison in Höfens Freibad neigt sich eher schnell als langsam dem Ende zu. Noch bis zum 11. September sind die Pforten ins kühle Nass geöffnet. Danach ist Schluss.

Über eine mögliche Absenkung der Temperatur in den letzten Tagen müssen sich die Gäste aber keine Sorgen machen. Man bleibe wie immer bei 23 Grad Celsius Wassertemparatur, verdeutlicht Betriebsleiter Oliver Beck auf Anfrage unserer Redaktion. Das ist auch deshalb problemlos möglich, weil auf dem Freibaddach mehrere Warmwasserkollektoren installiert sind, die bekanntlich mit Hilfe von Sonnenenergie funktionieren. So kommt man also um die vom Bund ins Leben gerufene Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung herum. Was in bestem Verwaltungsdeutsch sperrig klingt, ist schlicht die Anordnung, dass seit dem 1. September wegen des Ukraine-Kriegs Energie gespart werden soll und muss.

Betriebsleiter ist nicht zum Jubeln zumute

Doch ganz unabhängig von der Energiefrage ist Betriebsleiter Beck nicht sonderlich zum Jubeln zumute. Zumindest mit Blick auf die Bilanz eine Woche vor dem Ende. "Eigentlich sind wir nicht zufrieden", klagt der Freibadchef. Wegen technischer Probleme habe man später aufgemacht und dann kamen über den Sommer auch noch weniger Besucher als erwartet. Das lag, vermutet Beck, an drei Dingen. Zum einen sei das Massagebecken nicht in Betrieb gewesen, zum anderen waren die Duschen kalt. "Da haben wir die Boiler nicht eingeschaltet", sagt Beck. Eine Maßnahme, um die Stromkosten etwas niedriger zu halten. Mit das größte Problem aus Sicht des Betriebsleiters war aber die Sperrung der Höfener Ortsdurchfahrt wegen des Kreiselbaus. Das habe viele abgeschreckt, überhaupt erst Richtung Höfener Freibad zu fahren, berichtet Beck geknickt. Beispielsweise sei aus Neuenbürg der Weg mit Umleitung einfach zu weit gewesen. Die Baustelle wird bekanntlich noch bis zum kommenden Wochenende andauern, die Straßensperrung endet also, wenn das Freibad schließt.

Zukunft soll bis Jahresende geklärt sein

Ob das Höfener Freibad in der kommenden Saison überhaupt noch mal öffnet, ist noch nicht ganz in trockenen Tüchern.

Bekanntlich zieht sich die Gemeinde aus dem Betrieb zurück, weil man jährlich rund 200 000 Euro drauflegen müsste und sich das in der aktuellen finanziellen Lage nciht mehr erlauben kann.

Doch alle Verantwortlichen wollen mit einem kühnen Plan das Freibad retten. Ein Betreiberverein soll gegründet werden. Erst kürzlich, am 31. August, konnte das Erreichen eines weiteren Meilensteins gefeiert und vermeldet werden. Inzwischen haben sich nämlich mindestens 30 Personen gefunden, die bereit sind, aktiv im Betreiberverein mit Arbeitseinsätzen und Ähnlichem voranzugehen.

Doch wie es jetzt weitergeht, ist nach wie vor abzuwarten. "Alles ist noch in der Findungsphase", sagt Claudia Albrecht vom Höfener Rathaus. In der kommenden Woche soll es ein Gipfeltreffen zwischen Bürgermeister Heiko Stieringer und Verantwortungsträgern des noch zu gründenden Betreibervereins geben. Dann sieht man weiter. Der nächste Meilenstein aber ist sicherlich schwieriger zu erreichen: Bis zum Ende des Jahres sollen 464 aktive und 200 passive Mitglieder gefunden werden, die mit vereinten Kräften das Freibad irgendwie retten sollen.