An sonnigen Tagen kommen oft mehr als 1000 Besucher ins Schlossparkbad. Das Badewasser aufzuwärmen kostet die Stadt keinen Cent. Foto: sb

Am Pfingstwochenende soll es wieder warm und teilweise sonnig werden. Das freut die Besucher des Geislinger Freibads – denn jede Sonnenstunde dort lässt das Wasser im Becken wärmer werden.

Geislingen - Andernorts müssen Städte und Gemeinden inzwischen oft geradezu Steuergeld verheizen, um das Badebecken zu erwärmen: Der Preis für Öl und Gas hat sich in den vergangenen Monaten fast verdoppelt.

Die Stadt Geislingen hingegen sei entspannt, was die gestiegenen Gas- und Ölpreise angeht, bestätigt der Hauptamtsleiter Christian Volk auf Frage unserer Redaktion: Schon seit vielen Jahren wird das Geislinger Freibad solarthermisch beheizt. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern spart auch richtig Geld – erst recht angesichts der enorm gestiegenen Preise für fossile Brennstoffe.

Auf dem Dach des Sport- und Musikbaus des angrenzenden Geislinger Schulzentrums ist eine Solaranlage aufgestellt. Durch Sonnenkraft erwärmtes Wasser gelangt von dort durch ein Rohr direkt ins Freibad.

Diese Solaranlage gibt es schon lange, berichtet der Hauptamtsleiter weiter: 2001, zwei Jahre vor der letzten Generalsanierung des Schlossparkbads, wurde sie erstmals erneuert. Damit ist belegt, dass das Bad schon in den 1990er-Jahren mit Sonnenenergie geheizt worden ist.

Zwar spötteln manche Gäste nach längerem wolkigen Wetter, das Badewasser sei mehr als frisch. Auf Sonnenenergie zu setzen sei aber eine richtige Entscheidung der damaligen Gemeinderäte gewesen, findet Volk: Jeden Tag, an dem die Sonne scheint, strömt Energie frei Haus vom Himmel ins Schlossparkbad, das Wasser erwärmt sich von selbst.

Zwar ist das Badevernügen in Geislingen damit abhängig vom Sonnenschein, aber die Stadtkasse profitiert bei gutem Wetter doppelt: Erstens kommen dann mehr Besucher, zweitens muss trotzdem nicht mehr Geld ausgegeben werden, damit diese sich auf dem kleinen Gelände zwischen Schlossparkhalle, Schulzentrum und Schlossgarten wohlfühlen.

Das Freibad ist in jedem Fall ein kommunaler Zuschussbetrieb. Noch höher würde der nötige Zuschuss ausfallen, wenn auch noch Heizkosten anfielen. Strom für Pumpen und Attraktionen wie den Elefanten im Kinderbecken, den Strudel und die große Rutsche wird in jedem Fall benötigt.

 Die Freibadsaison endet voraussichtlich am letzten Feriensonntag, 11. September.