Zufrieden sind die Stadtwerke mit den bisherigen Besucherzahlen im Freibad und dem Engagement der neuen Kioskbetreiber. Diese haben nebenan einen Biergarten angelegt mit einer Bühne, auf der am Samstag, 23. Juli, ab 20 Uhr die vierköpfige Band "Delta B" aus Tübingen Rock- und Bluesklassiker spielt. Foto: Köncke

15 000 Besucher wurden bisher im Altensteiger Freibad gezählt. Für den Prokuristen der Stadtwerke, Florian Weinhardt, ein erfreuliches Zwischenergebnis angesichts veränderter Rahmenbedingungen.

Altensteig - Auf den Krieg in der Ukraine, die starke Abhängigkeit vom russischen Gas und die Drohgebärden von Russlands Präsident Wladimir Putin hätten die Verantwortlichen schon vor der Saisoneröffnung im Freibad reagiert, indem sie die Öffnungszeiten reduziert und das Frühschwimmen am Dienstag und Donnerstag ganz gestrichen hätten. Das Hallenbad Walddorf habe man – anders als früher – bereits drei Wochen vor Beginn der Sommerferien geschlossen. Bei einer Raumtemperatur von 30 Grad und einer Wassertemperatur von 26 Grad "kommt da einiges an Einsparungen zusammen". Ganz abgesehen davon, dass Schüler ihren Sportunterricht bei den augenblicklichen Wetterverhältnisse bestimmt lieber im Freibad absolvierten. Dass das Wasser keine 25, sondern nur noch 24 Grad warm ist, sei eher angenehm und für die Stadtwerke vorteilhaft, "weil sich das Becken quasi von allein aufheizt".

Könnte die Badesaison trotzdem früher enden als geplant? Für Weinhardt ist das eher unwahrscheinlich. Natürlich spielten Entscheidungen auf Bundesebene eine Rolle. Eines kann Weinhardt aber jetzt schon sagen: "Den Warmbadetag in Walddorf wird es in Zukunft nicht mehr geben."

Nicht auf einen einzigen Lieferanten angewiesen

Er sei gespannt, ob bei einer zunehmenden Gasknappheit nach wie vor geschützte Kunden (Privathaushalte, Altenheime und andere) zuerst versorgt werden. Durch die Beteiligung an der Südwestdeutschen Stromhandelsgesellschaft – einem Zusammenschluss kommunaler Energieversorger – sei Altensteig nicht auf einen einzigen Vorlieferanten angewiesen. Das nütze aber wenig, wenn am Ende generell weniger Erdgas zur Verfügung stehe.

Gemeinderat stimmt Anschaffung zu

Weil sich gesetzliche Vorgaben geändert haben, sei man gezwungen, bisherige Strategien zu überdenken und – wenn nötig – schnell zu handeln. Als Beispiel nannte Weinhardt den Austausch des bisherigen Blockheizkraftwerks Mobil, das in den Sommermonaten das Freibad mit Energie versorgt und im Winter die Heizzentrale des Christophorus-Gymnasiums, um auch in Zukunft Fördermittel zu erhalten. Diesem Wunsch habe der Gemeinderat entsprochen und den Auftrag für ein neues BHKW-Mobil an die Firma Otte aus Wendlingen vergeben. Bei einer Laufzeit von 30 000 Stunden und einer Förderung von 16 Cent je eingespeister Kilowattstunde können dadurch Einnahmen von 240 000 Euro erzielt werden. Was den kaufmännischen Leiter außerdem positiv stimmt: "Die Maschine ist H2-ready und kann auch mit Wasserstoff betrieben werden."