In Frankreich suchen immer mehr gestresste Stadtbewohner ihr Glück in abgelegenen Dörfern. Dort sind sie hochwillkommen. Das hat Gründe.
Nichts stört die Ruhe in Montapas, einmal abgesehen vom Vogelgezwitscher. Buchfinken, glaubt Edvige Lagain. Die ehemalige Lehrerin aus der Großstadt kennt sich allmählich aus mit der Fauna und Flora hier im westlichen Burgund. Sie, die Städterin, die als Lehrerin in einer gesichtslosen Schlafstadt des Pariser Ballungsraumes arbeitete, begeistert sich noch ein Jahr nach ihrem Umzug an der Lebensqualität ihres neuen Wohnortes. Von ihrem Fenster aus geht der Blick über eine idyllische, sattgrüne Heckenlandschaft. Nur die Kühe stören Edvige. Die Kühe? „Natürlich nicht die Tiere an sich“, lacht die 47-jährige Veganerin. „Aber der Gedanke, dass sie alle mal geschlachtet werden, ist mir unerträglich.“