Der vom Papst beurlaubte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst erholt sich im Kloster. Er verbringe seit Mittwoch „geistliche Tage“ in der Benediktinerabtei Metten in Niederbayern, teilte das Limburger Bistum mit. Foto: dpa

Der umstrittene und vom Papst beurlaubte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst verbringt nun "geistliche Tage" in der Benediktinerabtei Metten in Niederbayern.

Der umstrittene und vom Papst beurlaubte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst verbringt nun "geistliche Tage" in der Benediktinerabtei Metten in Niederbayern.

Limburg/Metten - Der vom Papst beurlaubte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst erholt sich im Kloster. Er verbringe seit Mittwoch „geistliche Tage“ in der Benediktinerabtei Metten in Niederbayern, teilte das Limburger Bistum am Donnerstag mit. Dort nehme er am Gemeinschaftsleben des Klosters teil.

Papst Franziskus hatte Tebartz-van Elst in der vergangenen Woche eine Auszeit von seinem Bischofsamt verordnet. Dem Limburger Oberhirten werden unter anderem autoritärer Führungsstil und Verschwendung beim Bau seines neuen Amtssitzes vorgeworfen. In seiner Abwesenheit führt Generalvikar Wolfgang Rösch die Amtsgeschäfte im Bistum.

Seit seiner Lehrtätigkeit an der Universität Passau habe Tebartz-van Elst immer wieder Zeit im Mettener Kloster verbracht, teilte das Bistum weiter mit. Wie lange er dort zu bleiben gedenkt, ist ungewiss. Der Abt und das Bistum Limburg machten dazu auch auf Anfrage keine Angaben.

„Die Benediktiner freuen sich, dass der Bischof von Limburg in Metten eine geistliche Zeit der Erholung verbringt“, heißt es laut Bistum in einer Mitteilung der Abtei. „Wir bitten um Verständnis, dass keine weiteren Erklärungen abgegeben werden und bitten, das Kloster als besonderen Ort der Stille zu respektieren.“

Am Vortag hatte Generalvikar Rösch einen kurzen Einblick in das Seelenleben des Bischofs gewährt. Er habe in den vergangenen Tagen mehrere Male mit Tebartz-van Elst telefoniert, sagte Rösch. Die Situation gehe „unter die Haut“, der Bischof sei angeschlagen und auch dankbar für die Rückzugsmöglichkeit. „Für mich ist der Bischof auch in dieser Zeit immer der Bischof“, betonte der Generalvikar.

"Merkwürdigen und denkwürdige" Entscheidung

Derzeit untersucht eine Kommission der Deutschen Bischofskonferenz die Baukosten für die Bischofsresidenz. Sie sollen von anfangs 2,5 Millionen Euro auf mehr als 30 Millionen Euro explodiert sein. Rösch rechnet nicht mit Ergebnissen vor dem kommenden Januar. Der Bischof wird wegen angeblicher Prunksucht angeprangert, weil er exklusive Sonderwünsche beim Bau geltend gemacht haben soll.

In der Benediktinerabtei im niederbayerischen Metten sind Gäste im Kloster willkommen - sowohl Katholiken als auch Protestanten. Als Unterkunft dient der Gästetrakt, die Klausur bleibt ausschließlich Männern vorbehalten. Mit jedem Gast werden individuelle Regelungen vereinbart. In die Abtei ziehen sich immer wieder Geistliche zurück. So hatte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer vor seinem Amtsantritt Anfang des Jahres drei Tage lang dort Kraft gesammelt.

Der Frankfurter Stadtdekan kritisierte die Beurlaubung des Limburger Bischofs als unzureichend und beharrt auf dessen Absetzung. In einem Brief an die Seelsorger seiner Gemeinde sprach Johannes zu Eltz von einer „merkwürdigen und denkwürdigen“ Entscheidung des Papstes.

Zwar sei er erleichtert, dass Franziskus den Bischof vorerst „aus dem Verkehr gezogen“ habe. „Zugleich bleiben Bedenken und Befürchtungen, weil die Entscheidung des Papstes die Zukunft des Bischofs in der Schwebe lässt“, schrieb der Stadtdekan, der zu den schärfsten Kritikern des Bischofs zählt. Es müsse ein Bischof gewählt werden, „der uns vertraut und dem wir vertrauen können“.