Franz Müller ist am 26. März in seinem Wohnhaus auf dem Geislinger Kapf verstorben. Am 11. August wäre er 90 Jahre alt geworden. Foto: privat/Müller

Franz Müller ist am 26. März in seinem Wohnhaus auf dem Geislinger Kapf verstorben. Am 11. August wäre er 90 Jahre alt geworden.

Ein arbeitsreiches Leben ist zu Ende gegangen: Franz Müller ist tot. Der langjährige Leiter der Schwenninger Niederlassung von Kleider-Müller ist am Sonntag, 26. März, verstorben. Am 11. August wäre er 90 Jahre alt geworden. Sein Name wird untrennbar mit dem Geislinger Bekleidungshaus verbunden bleiben.

Nach seiner Ausbildung zum Mechaniker bei Bizerba und einer Schulung zum Nähmaschinen-Mechaniker bei Pfaff in Kaiserslautern war er seit 1956 im elterlichen Betrieb in Geislingen tätig. Er war und blieb der Handwerker in der Familie. Den Handwerkern, die beim Neubau in Geislingen tätig waren, habe er genaue Vorgaben gemacht: „Er hat dem Elektriker gesagt, wie man’s machen muss“, erinnern sich seine Kinder.

Bis zum 80. Geburtstag ging er arbeiten

Zusammen mit seinen Brüdern Julius und Karl hat er die 1927 von den Eltern Karl und Luzia gegründete Näherei zu dem gemacht, was Kleider-Müller heute ist: ein Bekleidungshaus, dessen Kundschaft von weither anreist. Von 1976 bis zu seinem 80. Geburtstag ist er noch jeden Morgen zur Arbeit auf die Baar gefahren, wo er Chef von 30 Mitarbeitern war.

Zeitlebens war Franz Müller ein Frühaufsteher: Bevor er zur Arbeit nach Schwenningen fuhr, saß er gerne schon um fünf Uhr morgens am Schömberger Stausee beim Angeln. Es war eins von seinen Hobbys neben dem Sammeln von alten Nähmaschinen und dem Musizieren im Geislinger Musikverein.

Als sparsam und bodenständig ist er seinen Kindern in Erinnerung geblieben, und die Arbeit war für Franz Müller das Wichtigste: Tochter Heidi Schaible und Sohn Rainer Müller erinnern sich an den Marktstand, mit dem der Vater unterwegs gewesen sei. Cord-Hosen und Jacken aus der hauseigenen Näherei habe man verkauft, und Hosenträger.

Meist zum Campen gefahren

Für die Kinder seien die Urlaube „schon kurz“ gewesen. Meist sei man campen gefahren mit dem Zelt. Der Vater sei gerne in dem Bekleidungshaus gewesen. Dadurch, habe er gesagt, komme er unter die Leute, und das Verkaufen mache ihm große Freude. Aber er sei auch ein Vereinsmensch gewesen. Im Musikverein habe er Fagott gespielt, bei Umzügen sei er mit den Tschinellen mit marschiert.

Auch bei Vogelverein und bei den Sportanglern habe er mitgemacht, und mit dem „Kleinen Jahrgang 1933“ habe man ihn als humorvollen und geselligen Menschen erlebt. Und als Kenner und Liebhaber von alten Nähmaschinen habe er ein richtiges kleines Museum aufgebaut. In den letzten fünf Jahren sei der Vater kaum noch auf die Füße gekommen, sagen die Kinder. In den vergangenen fünf Jahren sei er pflegebedürftig gewesen, zuletzt bettlägerig. Gestorben ist er zu Hause, in seinem Heim auf dem Geislinger Kapf.

Um Franz Müller trauern sein Bruder Karl und seine Kinder Heidi, Gabi und Rainer mit ihren Partnern sowie den vier Enkeln.