Der Senior-Brielhofwirt Franz-Josef Hentsch ist tot. Foto: Hentsch

Franz-Josef Hentsch hatte zwei Passionen: den Brielhof und die Jagd. Nun ist der Senior-Brielhofwirt im Alter von 87 Jahren gestorben.

Das Leben von Franz-Josef Hentsch drehte sich in großen Teilen um das Hotel Brielhof. Dort, in dem mehr als 400 Jahre alten Gebäude am Hechinger Stadtrand, ist er geboren und dort ist er auch am 10. Oktober im Alter von 87 Jahren gestorben.

 

„Seppel“, wie er von Familie und Freunden genannt wurde, wuchs in den elterlichen Betrieb hinein – für ihn war früh klar, dass auch er den Weg des Kochs einschlagen würde. Seine Lehrjahre verbrachte er im „Schwarzen Adler“ in Krauchenwies sowie im Kurhaus in Friedenweiler. Die Meisterausbildung absolvierte er im renommierten „Katzenbergers Adler“ in Rastatt. Damals galt er als jüngster Küchenmeister Deutschlands – ein Titel, auf den er mit Stolz zurückblickte, wie seine beiden Töchter Christine und Angelika berichten.

Dritte Generation

Im Jahr 1968 übernahm er den „Brielhof“ von seinem Vater Bruno. Gemeinsam mit seiner Frau Ludwina, geborene Leiter, die er im Jahr 1961 geheiratet hatte, führte er das Traditionshaus in dritter Generation.

Hentsch war ein Gastronom mit Leib und Seele – „schaffig“, umtriebig und stets pflichtbewusst. Die Arbeit in Küche und Hotel war hart, doch er ging darin voll und ganz auf. Meist war er der Erste, der morgens den Betrieb betrat, und bewirtete die Gäste oft bis in die späten Abendstunden. In den Anfangsjahren, bis in die 1980er-Jahre, bewirtschaftete er zusätzlich die an das Haus angeschlossene Landwirtschaft.

Bis ins hohe Alter in der Küche

In der Küche lebte er seine Leidenschaft aus – und das bis ins hohe Alter. Erst mit 80 Jahren hängte er die Kochschürze an den Nagel und trat kürzer. Der Küchenmeister liebte exotische und hochwertige Lebensmittel. Besonders gerne kochte er Wild aus eigener Jagd. Auch die Fischwoche, die er jährlich nach Aschermittwoch veranstaltete, schrieb er sich gerne auf die Fahnen. Er bot besonderen Fisch und Hummer an, die er aus Hamburg und Strasbourg kommen ließ. „Zur damaligen Zeit war das eine Sensation“, erzählt seine Tochter Christine Hentsch. Das Fleisch, das früher auf den Tisch kam, stammte aus der betriebseigenen Landwirtschaft.

Das Hotel Brielhof war das Leben von Franz-Josef Hentsch. Foto: Marschal

Ein besonderes Anliegen des Verstorbenen war die Ausbildung junger Köchinnen und Köche. In seiner Küche gab er sein Wissen mit großer Leidenschaft weiter und bildete zahlreiche Nachwuchstalente aus.

Neben der Gastronomie war die Jagd seine zweite große Leidenschaft, der er bis vor zehn Jahren noch aktiv nachging. Dieses Hobby führte ihn häufig auf Jagdreisen ins Ausland.

Gesellig und leutselig

Auch wenn der Seniorchef in den vergangenen Jahren krank war, war er immer noch täglich im Brielhof präsent und unterhielt sich gerne mit den Gästen. „Er liebte die Menschen, Gastfreundlichkeit war ihm sehr wichtig“, erzählt seine Tochter Angelika Hentsch, die den Betrieb seit 2008 führt. Als leutselig, gesellig, oft auch lustig beschreiben seine beiden Töchter ihren Vater. „Bei uns im Haus war immer etwas los.“

Der Trauergottesdienst für Franz-Josef Hentsch findet am Dienstag, 21. Oktober, ab 11 Uhr in der Klosterkirche St. Luzen in Hechingen statt.