Das französische Klatschmagazin "Closer" berichtete auf mehreren Seiten mit Fotostrecken über eine angebliche Beziehung des französischen Präsidenten François Holland zu der knapp 18 Jahre jüngeren französischen Schauspielerin Julie Gayet. Foto: dpa

Gerüchte gibt es schon länger. Nun will das Klatschmagazin „Closer“ mit Fotos eine Affäre von Frankreichs Präsident Hollande belegen können. Der droht mit rechtlichen Schritten.

Gerüchte gibt es schon länger. Nun will das Klatschmagazin „Closer“ mit Fotos eine Affäre von Frankreichs Präsident Hollande belegen können. Der droht mit rechtlichen Schritten.

Paris - Der französische Präsident François Hollande will gegen einen Medienbericht über eine angebliche Liebesaffäre mit einer Schauspielerin vorgehen. Er bedauere zutiefst die Verletzung seiner Privatsphäre, zitiert die französische Nachrichtenagentur AFP Hollande am Freitag. Dieser habe sich mit der Stellungnahme ausdrücklich nicht als Präsident, sondern als Privatmann geäußert. Hollande kündigte die Prüfung rechtlicher Schritte an.

Das französische Klatschmagazin „Closer“ berichtete in der am Freitag erschienenen Ausgabe auf mehreren Seiten mit Fotostrecken über eine angebliche Beziehung Hollandes zu der knapp 18 Jahre jüngeren französischen Schauspielerin Julie Gayet. Der Beitrag erschien unter der Überschrift „Die heimliche Liebes des Präsidenten“.

Gerüchte um eine Affäre zwischen Hollande (59) und Gayet (41) gibt es schon länger. Die Schauspielerin, die sich im Wahlkampf für Hollande engagiert hatte, ist gegen entsprechende Berichte vorgegangen.

In der „Closer“-Ausgabe ist ein Mann der Größe Hollandes zu sehen, der sich mit Helm und dunklem Trenchcoat bekleidet auf einem Motorroller zu einem Haus fahren lässt. Ein anderes Foto soll Gayet an derselben Tür eines Hauses mit der Nummer 20 zeigen. Als Beleg für die Identität Hollandes dient „Closer“ ein ebenfalls vor dem Gebäude fotografierter Mann, bei dem es sich um den Leibwächter des Präsidenten handeln soll. Zudem vergleicht das Magazin die Schuhe des Mannes auf dem Roller mit denen Hollandes auf offiziellen Fotos bei Empfängen.

„Closer“-Chefredakteurin Laurence Piau verteidigte am Freitag im Sender Europe 1 die Veröffentlichung. „Das ist ein normaler Präsident, eine normale Person. Das ist ein Präsident, der eine Vorliebe hat und eine Geschichte“, sagte Piau.

Hollande lebt in einer Beziehung mit der Journalistin Valérie Trierweiler. Mit Ségolène Royal, sozialistische Präsidentschaftskandidatin von 2007, hat Hollande vier Kinder.

Für ein Recht Hollandes auf Privatsphäre sprachen sich viele französische Politiker aus. Premierminister Jean-Marc Ayrault meinte, Hollande habe als Bürger völlig zu Recht die Achtung seiner Privatsphäre gefordert. Sozialisten-Chef Harlem Désir forderte „Respekt vor der Privatperson und vor dem Präsidentenamt“. Selbst die Chefin der rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, sonst heftige Kritikerin Hollandes, sagte im Sender I-Télé: „Ich glaube, jeder hat ein Recht auf Respekt vor dem Privatleben.“