Ganz in weiß tummeln sich die Mitglieder des Eintracht Fanclubs im Vereinsheim des VfB Fanclubs. Foto: Neder

Der Frankfurter Eintracht ist im Europa League Finale Historisches gelungen. Nach dem Sieg der Hessen steht Fußball-Deutschland kopf. Auch in Villingendorf haben der Eintracht und der VfB Fanclub die Nacht zum Tag gemacht. 

Zusammen feiern anstatt sich in Feindschaft zu bekriegen. Diese Devise gilt für die Villingendorfer Fanclubs auf beiden Seiten. Zum einen der älteste VfB Fanclub Deutschlands, zum anderen der Eintracht Fanclub Villingendorf mit seinen 18 Mitgliedern. Bereits in der Vergangenheit haben beide Vereine freundschaftlich zusammengearbeitet, sich gegenseitig unterstützt und zusammen Spiele verfolgt. Erst beim Klassenerhalt der Schwaben tranken die Fans der Hessen zur Feier das eine oder andere Bier mit ihren Stuttgarter Freunden.

Doch eine Nummer enger geht immer. Zum Europa League Finale der Eintracht hieß es im Vereinsheim des VfB Fanclubs, den Hessen gemeinsam die Daumen zu drücken. "Am Ende waren wir um die 50 Gäste. Es kamen dann immer mehr Leute hinzu", freut sich Stefan Neder, Präsident des Eintracht Fanclubs Villingendorf. 

Neder ist noch immer fassunglos

Er selbst kann es noch immer gar nicht richtig glauben, was seinem Verein im spanischen Sevilla gelungen ist. "Das braucht auf jeden Fall noch ein paar Tage. Das begreift man auch erst, wenn man die Bilder in der Zeitung sieht. Wir als Fanclub wollen das in nächster Zeit auf jeden Fall auch nochmal richtig nachfeiern", meint Neder, dem die Überraschung über den Spielausgang noch immer anzumerken ist. 

Auf Nachfrage gesteht der Präsident, dass er den 1:1 Ausgleich gar nicht live mitbekommen hat. Nicht etwa, weil er eingeschlafen ist, sondern weil er vor lauter Anspannung frische Luft schnappen musste. "Das ist noch nie passiert, aber ich musste einfach mal durchatmen. Die Fenster waren ja aber auf und dann bin ich schnell hereingerannt. Die anderen haben dann aber natürlich scherzhaft Präsi raus gerufen", erzählt Neder und führt weiter aus: "Ich hab eigentlich gesagt, bloß kein Elfmeterschießen." Auch dabei habe der Präsident nicht jeden Schuss mit eigenen Augen gesehen, doch das war am Ende ja auch nicht nötig. "Ich Nachhinein hab ich mir nochmal die Zusammenfassung angeschaut."

Kaum Schlaf gefunden

Ihm sei es aber nicht nur während des Spiels schwer gefallen, die Emotionen beisammenzuhalten, auch nach Abpfiff sei er noch total angespannt gewesen. "Um zwei Uhr war ich zu Hause. Die anderen sind teils noch länger geblieben. Ich konnte dann aber auch nicht wirklich schlafen. Ich war einfach so aufgedreht", schildert Stefan Neder die Stunden nach dem Abpfiff.

Für den Tag nach dem Finale heißt es nun, die Arbeit zum Regenerieren zu nutzen und die Tanks wieder auffüllen, sagt Neder. Einige Mitglieder treten sogar die Reise nach Frankfurt an, um den Titel mit der Mannschaft zu feiern. Doch für alle Anhänger der Hessen gilt in den nächsten Tagen: Das muss ausgiebig gefeiert werden.