„In der Zukunft verwurzelt“, so lautet das Motto des diesjährigen Buchmessen-Gastlandes Italien, viele Autorinnen und Autoren befürchten eher das Gegenteil. Foto: Frankfurter Buchmesse

Am Gastland Italien der Frankfurter Buchmesse zeigt sich, welcher Gefahr die Kultur durch politische Vereinnahmung ausgesetzt ist, in Deutschland droht eher die der politischen Vernachlässigung, kommentiert unser Literaturredakteur Stefan Kister.

Schön, dass man in Deutschland mitlesen kann, was in der Welt so passiert, dass es unabhängige Medien gibt und dass hier – zumindest im Moment noch und leider nicht überall – eher undenkbar erscheint, was sich gerade in Italien, dem diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse, vollzieht. Dort versucht eine rechtspopulistische Regierung den Staat nach ihren Vorstellungen umzubauen. Wie das schon einmal gelungen ist, lässt sich in der monumentalen Romanbiografie über Benito Mussolini von Antonio Scurati nachlesen, deren dritter Band pünktlich auf Deutsch zur Messe erscheint.