„ABC einer Bilanz 2015 – 2023“ heißt das 48 Seiten starke Heft, mit dem Frank Schroft die Meßstetter davon überzeugen will, ihn abermals zum Bürgermeister zu wählen. Denn er hat noch viel vor. Was? Darüber will er im Wahlkampf und mit einer weiteren Broschüre informieren. Foto: Karina Eyrich

Seit Freitag ist die Stelle des Bürgermeisters der Stadt Meßstetten ausgeschrieben. Dass Frank Schroft sich um eine zweite Amtszeit bewerben würde, hatte er schon vor der ersten Wahl 2015 angekündigt. Was hat er seitdem geleistet? Ein dickes Heft verrät es.

Von A wie Agenda Meßstetten 2030 bis Z wie Zukunft reicht das „ABC einer Bilanz 2015 – 2023“, das Frank Schroft den Meßstettern in die Briefkästen stecken wird – nun, da er das letzte noch unerfüllte Versprechen seines Wahlkampfs 2015 einlöst: abermals anzutreten. Unter 83 Stichworten listet der 37-Jährige auf, was er in acht Jahren, die für ihn viel zu schnell vergangen sind, geschafft hat. Wohlgemerkt: „zusammen mit den Bürgern, dem Gemeinderat und den Ortschaftsräten“, das ist ihm ganz wichtig.

 

Der Zusammenhalt der Generationen ist ihm auch persönlich wichtig

Am Samstag, 22. Juli, wird er früh zum Rathaus gehen und seine Bewerbung einwerfen, weil er auf dem Fundament dessen, „was wir angestoßen haben, weiter aufbauen“ will, denn manche Großprojekte wie der Interkommunale Industrie und Gewerbepark, die Sportanlagen auf dem Geißbühl, die weitere Verbesserung der Infrastruktur und der Ausbau der Kindergartenplätze sind für ihn noch nicht abgeschlossen. Obschon 159 zusätzliche, 152 davon städtisch, neu entstanden sind – weitere sollen folgen.

Das ist dem Vater eines dreijährigen Sohnes und einer einjährigen Tochter ebenso ein Herzensprojekt wie das Sozial- und Gesundheitszentrum mit stambulanter Pflegeeinrichtung, vier Arztpraxen, 15 Tagespflegeplätzen, einer Apotheke und zweigruppigem Kindergarten, für dessen Bau er die BeneVit-Gruppe als Partnerin gewohnnen hat: „Familienfreundlichkeit und der Zusammenhalt der Generationen“ haben für Schroft erste Priorität.

Zumal er selbst davon profitiert: Seine Frau Ann-Kathrin ist als Direktorin für nationale und internationale Steuerangelegenheiten bei einem großen Unternehmen ebenfalls vielbeschäftigt, und Schroft betont: „Ohne unsere Eltern ging es gar nicht.“

Den Herd einschalten und dabei abschalten – oder auf dem Blumersberg mit den Kindern schaukeln

Seine knappe Freizeit verbringt er mit seiner Familie gerne mit Radtouren und auf dem Sport- und Freizeitgelände Blumersberg – eines der Großprojekte seiner ersten Amtszeit. Zuhause schwingt Schroft den Kochlöffel, zaubert am liebsten Gerichte nach Rezepten von Alfons Schuhbeck und jährlich zu Thanks Giving einen Truthahn – die Schrofts haben ein Faible für die USA.

Reisen dorthin sind dann aber auch schon die einzigen Gelegenheiten, bei denen es ihn fortzieht: „Schon als Kind wollte ich Bürgermeister werden, weil es die Königsdisziplin in der Politik ist und die Gestaltungsspielräume viel größer sind als in Land oder Bund“, sagt er lässt keinen Zweifel daran, dass er in Meßstetten ideale Bedingungen dafür sieht: „In den politischen Gremien streiten wir höchstens um die Sache, aber nie persönlich“, sagt Schroft, wohl wissend, dass er selbst durch seine offene Art viel dazu beigetragen hat, dass neben der Infrastruktur und den Zahlen auch die Atmosphäre in der Stadt und ihren Stadtteilen stimmt.

Die Rücklagen vervespern? Das hat Schroft nicht geschafft!

Apropos Zahlen: Dass die Stadt in seiner ersten Amtszeit 38 Millionen Euro in Baumaßnahmen und 16,5 Millionen Euro in den Erwerb beweglicher Sachen, Grundstücke und Beteiligungen investiert hat, ohne die Rücklagen bei seinem Amtsantritt zu vervespern, macht Schroft schon ein bisschen stolz. „Vom Zweierle vorne müssen wir uns vielleicht verabschieden“, hatte er 2015 mit Blick auf seine ambitionierten Ziele auf eine Bürger-Frage bei der Kandidatenvorstellung gesagt, standen damals doch 21 Millionen Euro auf der Haben-Seite der Stadt. Beim Jahresabschluss 2022 waren es 31,1 Millionen Euro. Schroft lacht verschmitzt: „Das ist das einzige Wahlversprechen, das ich nicht gehalten habe.“