Die Fotografien David Spaeths gleichen Gespenstergeschichten. Foto: David Spaeth

Der Stuttgarter David Spaeth hat schon Albumcover für die Nerven, die Selektion, All diese Gewalt oder das Peter Muffin Trio fotografiert. Jetzt zeigt er in Ludwigsburg den Bildband „Ghosts Invited“.

Da ist die grauschwarz getäfelte, aber sonst schmucklos-triste Kirche, die irgendwo in einem Schieferabbaugebiet im Osten steht und in der Schwarz-Weiß-Aufnahme wie die Ritterburg eines finsteren Adelsgeschlechts aussieht. Da ist der langhaarige Metalfan, der mit weit aufgerissenen Augen unverwandt in die Kamera starrt. Da ist das in den Wäldern des ehemaligen Jugoslawiens versteckte Tito-Monument, ein brutalistischer Architekturkoloss, den man auch für ein gewaltiges futuristisches Sextoy halten könnte. Da ist ein gelangweiltes weißhaariges Model in Tokio. Da ist der den Blickkontakt meidende junge Mann, der auf seiner Stirn „nothing makes sense“ stehen hat. Und da ist die Tristesse des Hinterlands von Chicago, das, wenn man es von hoch oben vom Willis Tower aus betrachtet, so aussieht, als ob es Betonklötze geregnet hätte, die dann in der Landschaft stecken geblieben sind.