Timo Zilzes Gewinnerbild fängt die Essenz isländischer Naturlandschaften ein. Foto: © Timo Zilz, Germany, Winner, National Awards, Sony World Photography Awards 2025

Die Jury kürte Timo Zilz aus Pfalzgrafenweiler zum Gewinner des National Award Deutschland bei den Sony World Photography Awards – mit seinem beeindruckenden Foto des Mulagljufur Canyon in Island.

Mehr als 419 000 Bewerber aus über 200 Ländern und Regionen – da herauszustechen ist schwierig.

 

Doch Timo Zilz hat es geschafft: Er hat mit seinem Foto „Mulagljufur Canyon“ den National Award Deutschland renommierten Wettbewerbs „Sony World Photography Awards“ gewonnen. „Der Emmy der Fotografie“ wie der 37-Jährige die Auszeichnung im Gespräch unserer Redaktion bezeichnet.

Wie entstand das Foto?

Sein Gewinnerfoto entstand bei einem vierwöchigen Urlaub – wieder mal in Island. So oft hat der nebenberufliche Fotograf die Insel zwischen Grönland und Skandinavien besucht, dass er die genau Zahl seiner Besuche gar nicht nennen kann. Zwischen zehn und 13 schätzt er.

Täglich studiert Zilz für das perfekte Foto das Wetter vor Ort und Vorhersagen. „Ich wollte das Foto unbedingt mit Nebel realisieren“, erklärt er. Einen passenden Tag identifiziert, geht es noch in der Dunkelheit es los. Eine halbe Stunde über Stock und Stein, unbefestigte Wanderwege, durch Nässe, Kälte und ganz viel Nebel. „ Als ich am morgen los bin, konnte ich kaum 50 Meter weit sehen“, so Zilz. „Es war anstrengend im Stockdunkeln den Berg hochzuwandern, aber einfach faszinierend.“ Oben angekommen wartet er auf den richtigen Zeitpunkt. Nur fünf Minuten hat er Zeit seine Drohne zu starten und das Bild zu knipsen, bevor der Nebel wieder zu sehr vor das Motiv zieht.

Doch länger wäre der Naturliebhaber vermutlich sowieso nicht mit seiner Drohne geflogen, ist ihm wichtig zu betonen. Er will die zahlreichen Vogelarten nicht irritieren. Da das Fotografieren in der Natur, fernab von allen Ablenkungen des Alltags, für den hauptberuflichen Elektrokonstrukteur ein wichtiger Ausgleich ist, möchte er diese bewahren – genau so, wie sie auf seinen Fotos zu sehen ist. Dazu gehört auch der Weg zum Motiv. „Ich laufe lieber einen Umweg, als Querfeldein“, erzählt er. „Um das Moos, was sich über Jahrzehnte auf den Steinen gebildet hat nicht zu zerstören.“

„Es ist mir eine Riesenehre zum National Winner Deutschland gekürt worden zu sein. Ich habe nie damit gerechnet. Es gibt eine unfassbare Menge an Einsendungen und umso mehr macht es mich stolz“, so Zilz zu seiner Auszeichnung. „Das Bild fängt die Essenz isländischer Naturlandschaften ein: mit grünem und braunem Moos, Wasser, das sich in Kaskaden in eine Schlucht ergießt, und einem schneebedeckten, nebelverhangenen Berg“, heißt es in einer Mitteilung von Sony.

Mindestens zweimal im Jahr auf Fotoreise

Fotografie reizte Zilz ab dem Jugendalter immer mehr. „Erst die kompakten Digitalkameras, dann konnten auch Handys fotografieren“, erinnert er sich zurück. Ein Fotokurs im bayrischen Berchtesgaden vor zwölf Jahren entfesselt die Passion vollends. Seitdem beschäftigt sich der Fotograf aus Pfalzgrafenweiler intensiv mit der Landschaftsfotografie.

Zilz verrreist dazu mindestens zweimal im Jahr – manchmal alleine, manchmal mit einem Kollegen aus Österreich, aber immer mit Kamera. „Vielleicht auch manchmal zu fixiert auf die nordischen Länder, besonders Island“, wie er mit einem Lachen zugibt.

Der Mulagljufur Canyon

Der Mulagljufur
liegt im Südwesten Islands nahe der Fjallsárlón Lagune an der Südwest-Küste Islands. Durch ihn fliest der Fluss Hrúta, welcher sich aus dem Schmelzwasser des größten Gletscher in Island, dem Vatnajökull, speist. Unter dem Gletscher liegt eines der größten Vulkanmassive Islands.