Auf Instagram kündigt Sebastian Wehrle eine große Veränderung an. Der Fotograf aus dem Schwarzwald hat einen historischen Bauernhof in Freiamt gekauft und möchte dort einen Ort für seine Kunst schaffen. Was dahintersteckt, verrät er im Gespräch mit unserer Redaktion.
Hochlandbullen mit Blumenschmuck auf dem Kopf, extravagante Trachtenfotografien und die Natur des Schwarzwalds – das ist die Handschrift von Sebastian Wehrle. Die Bilder des Fotografen aus dem Schwarzwald verbinden Tradition und Moderne.
Nun steht für Wehrle ein neues Projekt in einer ganz anderen Größenordnung an. Denn nach fast drei Jahren, zum 15. Februar, schließt sein Showroom in Freiburg.
Doch für die Liebhaber seiner Kunst öffnen sich bald ganz neue Türen – oder besser gesagt: neue Stalltüren. Der Fotograf verwirklicht einen Traum und hat einen Bauernhof in seiner Heimat Freiamt (Landkreis Emmendingen) gekauft, den er nun umbauen möchte. Auf rund 1000 Quadratmetern soll ein Raum für seine Kunst entstehen.
Im Gespräch mit unserer Redaktion verrät Wehrle, was genau hinter dem Projekt steckt.
Historischen Bauernhof gekauft und jetzt?
Der Fotograf aus Freiamt möchte auf dem alten Schwarzwaldhof einen Ort erschaffen, an dem Kunst, Werkstatt und Galerie miteinander verschmelzen.
Seit Jahren arbeitet Wehrle auf begrenztem Raum, wo er Studio, Galerie, Versand und Werkstatt – in der unter anderem die Rahmen für seine Fotografien gefertigt werden – getrennt voneinander führt. Aktuell sei der Platz in seiner Galerie in Freiamt mit rund 180 Quadratmetern einfach zu eng, um alles unter einem Dach zu vereinen. Doch mit seinem neuen Projekt hat er für sich und sein Team eine Lösung gefunden.
Etwas außerhalb, in Freiamt, steht der Bauernhof, den er bereits vor rund drei Jahren gekauft hat. Bis vor rund 17 Jahren sei der Hof bewohnt gewesen, erzählt der Fotograf.
Nun steht das Anwesen leer. „Mit dem Bauernhof kann ich einen Traum verwirklichen, bei dem die Kunst wieder dorthin kommt, wo sie ursprünglich herkommt.“
Besucher sollen sich Zeit nehmen können
Sein Wunsch ist es, dass die Besucher sich die Arbeiten in Ruhe anschauen können und länger verweilen. Seine Kunden sollen sehen, wo seine Kunst entsteht.
Auf dem Hof gibt es auch einen Kuhstall, den er so belassen möchte. „Die Kühe kommen quasi wieder in den Stall – aber halt in Bildform.“ Eine große Scheune bietet außerdem genug Fläche für Ausstellungen. Oben in der Scheune möchte der Fotograf ein großes Studio – also seinen Arbeitsbereich – einrichten. Besonders schön an dem Projekt findet er, dass sein ganzes Team – anders als bisher – dann zusammen unter einem Dach arbeiten kann.
Zuvor müsse allerdings noch einiges renoviert werden. Allein das Dach des über 250 Jahre alten Hofes muss komplett erneuert werden, so Wehrle. „Es regnet rein und das Ganze ist sehr marode.“ Wichtig sei für ihn jedoch, dass das Gebäude und die Geschichte des Hofes erhalten bleiben: „Ich werde den Hof so umbauen, wie er auch im Original war.“
Diese Aufgabe bringt einige Herausforderungen mit sich – nicht nur finanziell: Der Fotograf schätzt, dass er allein aufgrund der Größe rund 1,5 Millionen Euro in die Renovierungen stecken muss. Hinzu kommen die langwierigen Absprachen mit den Behörden zum Thema Denkmalschutz, Energie und Co. Von seinem Traum lässt er sich deswegen aber nicht abbringen: „Ich glaube hundert Prozent an das Konzept, ich glaube hundert Prozent dran, dass es funktioniert.“
Hof soll Stück für Stück umgebaut werden
Und wie ist der aktuelle Stand? Bisher steht Wehrle mit mehreren Architekten in Kontakt, die sich angeschaut haben, was man aus dem Hof alles machen kann. Pläne wurden erstellt und Stück für Stück möchte er dann alles umbauen. Als gelernter Kachelofenbaumeister will er selbst natürlich auch Hand anlegen.
Und wann soll das Projekt fertig sein? „Realistisch, wenn alles reibungslos läuft, dann so in drei Jahren. Spätestens also ab Januar 2028“, schätzt der Fotograf.
Etwas Geduld ist noch gefragt. Wer es allerdings bis dahin nicht abwarten kann, findet kurze Einblicke in das Projekt und die baldige Baustelle auf dem Instagram-Kanal von Sebastian Wehrle.
Dort teilt er Videos, die einen Vorgeschmack auf die Räumlichkeiten des Schwarzwaldhofes geben.