Der Klimawandel mit seinen häufigen Trockenperioden stellt den Stadtwald Lörrach vor Herausforderungen.
Die Trockenphasen der vergangenen Jahre setzen der dominierenden Baumart Buche spürbar zu. Im Rahmen des Waldbegangs Anfang Oktober mit Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić, Vertretern des Gemeinderats, des Schwarzwaldvereins sowie der BUND-Ortsgruppe Lörrach informierten die Mitarbeiter des Forstbezirks Bernhard Schirmer, Theresa Faust und Jakob Jetter über die aktuellen Entwicklungen im Stadtwald sowie die daraus resultierenden Maßnahmen zur Klimaanpassung.
Naturnahe Waldbewirtschaftung
Der Stadtwald Lörrach wird seit vielen Jahren nach den Prinzipien der naturnahen Waldwirtschaft bewirtschaftet. Im Vordergrund stehen die natürliche Verjüngung sowie der Erhalt und die Förderung standortgerechter Baumarten – allen voran Buche und Eiche. Diese nachhaltige Bewirtschaftung bildet die Grundlage für einen klimaresilienten Wald, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Lörrach.
Die Buche, bislang eine Hauptbaumart im Lörracher Stadtwald, leidet zunehmend unter klimabedingten Trockenschäden. Diese Entwicklung macht deutlich: Der Umbau des Waldes hin zu klimaangepassten Mischbeständen ist das Gebot der Stunde.
Buche und Eiche stehen in natürlicher Konkurrenz zueinander. Während die Buche aktuell dominiert, benötigt die wuchsunterlegene Eiche aktive Unterstützung. Ziel ist es, durch gezielte Managementmaßnahmen – etwa durch Lichtstellung und Freistellung – die Eiche und andere klimaresiliente Mischbaumarten zu fördern.
Beispielhafte Maßnahmen im Stadtwald
Im Zuge des Waldumbaus setzt der Forstbetrieb der Stadt verschiedene Maßnahmen um:
Holznutzung zur Vorratspflege: Dabei wird der Wald ökologisch aufgelichtet, um stabile Mischbaumarten zu begünstigen. Die entnommenen Hölzer werden sinnvoll verwertet, was sowohl der Waldökologie als auch der Wirtschaftlichkeit zugutekommt und durch eine nachhaltige Holzverwendung eine hohe Klimaschutzwirkung entfaltet.
Jungbestandspflege: In jungen Waldbeständen werden gezielt Baumarten gefördert, die besser mit Trockenheit und Extremwetter umgehen können – ein aktiver Beitrag zur Klimaanpassung.
Aufarbeitung von Sturmschäden: Der Sommersturm 2023 hat auch im Stadtwald Lörrach Spuren hinterlassen. Sturmwurf und -bruch wurden fachgerecht aufgearbeitet, um Folgeschäden zu vermeiden und Raum für neue, stabile Waldbestände zu schaffen.
Ökokontomaßnahme auf Schadfläche: Auf einer durch Trockenheit und Sturm geschädigten Fläche wird derzeit eine Pflanzung von Eichen sowie weiteren Mischbaumarten vorgenommen. Diese Maßnahme dient sowohl der ökologischen Aufwertung als auch dem klimaangepassten Waldumbau.
Waldumbau als Gemeinschaftsaufgabe
„Der Waldumbau ist eine Generationenaufgabe – aber er beginnt jetzt“, betont Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić in der Mitteilung. Mit einem klugen Mix aus naturnaher Bewirtschaftung, gezielten Eingriffen und langfristiger Planung wird der Stadtwald auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereitet.
Bei der Informationsveranstaltung waren neben Vertretern der Stadt auch die Gemeinde- und Ortschaftsräte, der Schwarzwaldverein sowie die BUND-Ortsgruppe Lörrach anwesend und wurden umfassend informiert.
Weitere Informationen zum Stadtwald Lörrach gibt es im Internet unter www.loerrach.de/stadtwald.