Wie fällt man einen Baum, ohne sich selbst zu gefährden? Das erklären die Forstwirtschaftsmeister ihren Azubis. Foto: Forst BW

"Manche Aufgaben waren ganz schön anspruchsvoll, da bin ich doch ein wenig ins Schwitzen geraten", erzählte Lukas Zeilinger nach Abschluss des letzten Teils der Forstwirtprüfung in Gengenbach.

Bad-Rippoldsau-Schapbach/Pfalzgrafenweiler-Herzogsweiler - Als einer von sechs Prüflingen aus dem Forstbezirk Mittlerer Schwarzwald von Forst BW, die nach zwei beziehungsweise drei Lehrjahren zur Prüfung an den Start gingen, hat er es nun geschafft. Genau wie seine Kollegen, die ebenso alle die Prüfung zum Forstwirt mit Bravour bestanden haben.

"Ich freue mich jetzt, den Beruf als Forstwirt bei Forst BW ausüben zu dürfen", wird Fabian Armbruster vom Ausbildungsstützpunk Bad Rippoldsau in der Pressemitteilung von Forst BW zitiert. "Ich arbeite an der frischen Luft, immer in der Natur an verschiedenen Arbeitsorten und mit ganz unterschiedlichen Aufgaben. Im August begann mein Arbeitsverhältnis als Forstwirt hier im Revier Holzwald." Bei der Ausbildung werden neben körperlicher Fitness und handwerklichem Geschick auch Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit erwartet. Dies lernen die jungen Menschen während ihrer Ausbildungszeit an verschiedenen Projekten.

Die Ausbildung ist praxisorientiert ausgerichtet, sodass die jungen Leute viel Zeit mit den Forstwirtschaftsmeistern im Wald verbringen. Diese geben ihr Wissen und ihre Erfahrung an die nächste Generation weiter.

Holzernte ist ein wichtiger Bestandteil

Die Vermittlung des theoretischen Fachwissens findet in den beiden überbetrieblichen Ausbildungsstellen in Gengenbach oder in Königsbronn statt. Im Blockunterricht werden die Forstwirt-Anwärter auf die Berufsabschlussprüfung vorbereitet.

Das Arbeitsspektrum ist dabei vielfältig. Neben der Jungbestandspflege, dem Borkenkäfermonitoring und der Jagd ist das Thema Holzernte auch ein Aufgabenschwerpunkt. "Bäume zu fällen ist äußerst gefährlich, wenn man nicht voll konzentriert und aufmerksam arbeitet", so der frisch gebackene Forstwirt Norman Dölker, "aber wir lernten von Beginn an, wie man diese gefährlichen Arbeiten angeht und die Risiken einschätzt." Laut Forstwirtschaftsmeister Johannes Günter von der Ausbildungsstätte Bad Rippoldsau hat Sicherheit immer höchste Priorität. "Die Waldarbeit ist nach wie vor eine der gefährlichsten Arbeiten überhaupt." Vor allem beim Umgang mit der Motorsäge, beim Fällen oder Entasten der Bäume können Unfälle passieren. In der Ausbildung lernen die jungen Leute, die Stämme im Vorfeld genau zu beurteilen. "Wir trainieren der Situation angepasste Schnitttechniken mit der Säge und das Verhalten in diesem gefährlichen Umfeld", so Günter. Auch mit plötzlich herabfallenden Ästen müsse immer gerechnet werden. Im Berufsalltag der Forstwirte ist es daher Pflicht, Schutzkleidung zu tragen. Johannes Günter und Jörg Sackmann gratulierten den Forstwirten zum Bestehen ihrer Prüfung.