Der Sachgebietsleiter des Forstamtes, Dominik Bader (links), sowie Amtsleiter Frieder Dinkelaker informierten über den Blumberger Wald. Foto: Hans Herrmann

Klimawandel, Käferbefall und Sturm bleiben große Herausforderungen. Doch Frieder Dinkelaker und Dominik Bader hatten dem Blumberger Gemeinderat noch mehr zu berichten.

Die Gemarkung Blumberg gehört zu den waldreichsten Gegenden in Baden-Württemberg. Dementsprechend vielfältig sind Rückschau und Ausblick des zuständigen Forstamts Donaueschingen. Im Dialog klärten die beiden Experten, der Leiter des Forstamt Donaueschingen, Frieder Dinkelaker, und Sachgebietsleiter Kommunaler Wald, Dominik Bader, den Blumberger Gemeinderat am Donnerstag darüber auf, wie sich der Wald seit 2022 entwickelt hat und wie es im kommenden Jahr weitergeht.

 

Die Gemeinderäte erhielten unter anderem Statistiken vorgelegt und Informationen zur nachhaltigen Holzverwendung wie auch viel weiteres Wissenswertes. Besonders die Jahre 2022 und 2023 waren von umfangreichem Einschlag auf Grund des Borkenkäfers geprägt. „Hier hat sich die Lage etwas entschärft, aber wir können noch keine Entwarnung geben“, lautete eine der Aussagen der zwei Forstexperten. Die Jahre der ganz großen Gewinne seien angesichts der Priorität, den Wald zu erhalten, vorbei. Doch würden im Blumberger Wald nach wie vor noch ordentliche Erträge erwirtschaftet, verdeutlichte eine Statistik der Referenten.

So blieb 2022 bei einer Holzerntebilanz von fast 1,64 Millionen Euro unter dem Strich noch ein Plus von knapp 294 000 Euro übrig. Für Bereiche wie Waldschutz, Bestandspflege oder Kulturen wurden hohen Ausgaben verbucht. Aber allein der Holzverkauf brachte rund 1,45 Millionen Euro ein. Dem Holzeinschlag von 23 300 Festmetern standen 20 900 Pflanzungen über 8,5 Hektar gegenüber.

2023 musste der Holzeinschlag auf Grund der Käferplage auf 29 800 Festmeter erhöht werden. Auf der anderen Seite waren es nur 11 000 Pflanzungen auf 4,6 Hektar. Mit einem außerordentlichen Gewinn von fast 923 000 Euro konnten die Forstleute auf eine beachtliche Rendite bauen. Allerdings musste auch ein hoher Bestand von Schadholz verkraftet werden.

Nachhaltigkeit im Blick

Für das Jahr 2024 konnten Dinkelaker und Bader noch keine konkreten Zahlen nennen. Für das laufende Waldjahr 2025 stehe mit Tendenz zu einer nachhaltigen Population eine Herausforderung an. Dass das Forstamt auch für sichere Wege und Wanderpfade verantwortlich ist, verlangt eine funktionierende Verkehrssicherung, wurde in dem Referat deutlich gemacht.

Steigende Preise

Eine akute Holzknappheit wirkt sich derzeit auf steigende Preis aus. Das Forstamt sieht sich, so Leiter Frieder Dinkelaker, mit einem guten Personalstand gut für die Zukunft gerüstet. Der Frauenanteil im Team wachse. Derzeit sei davon auszugehen, dass für 2025 das geplante Betriebsergebnis erreicht werde.

Interkommunale Ausbildung startet

Spannend könnte das Jahr 2026 werden, in dem mit Personalwechsel oder Interkommunaler Ausbildung in der Forstwirtschaft Veränderungen anstehen. Geplanten 1,77 Millionen Euro an Einnahmen stehen etwa 1,64 Millionen Euro an Ausgaben inklusive aufwendiger Bestandspflege gegenüber.

Des Weiteren lautete an dem Sitzungsabend eine weitere Frage: „Wohin geht die Reise unseres Holzes“ und wie wird es verwendet? Zahlreiche regionale Holzkunden, also Sägewerke, würden durch überregionale Abnehmer etwa bis nach Vorarlberg ergänzt. Ein Großteil wird mit 17 600 Festmeter (65 Prozent) als Stammholz verwendet. Energieholz nimmt einen Anteil von 2050 Festmeter, also lediglich 7,5 Prozent, ein.

Verlässliche Größe

Für Bürgermeister Markus Keller waren es in der Summe durchweg gute Zahlen: „Man sieht hier die Vielseitigkeit des Waldes, und mit unserem Rang elf im städtischen Ranking von gesamt Baden-Württemberg können wir uns sehen lassen.“ Der Blumberger Forst sei für ihn eine verlässliche Größe. Die im Detail hoch qualifizierten Ausführungen der beiden Vertreter des Forstamtes wurden vom gesamten Gemeinderat mit großem Beifall belohnt.

Einflüsse

Der Stadtwald
erlebte in den vergangenen Jahren durch die Klimaveränderung deutliche Einflüsse. Vor allem durch größere Sturmschäden und Käferbefall waren erhöhte Nutzungen des Schadholzes notwendig. Dadurch entstanden im Forstbetrieb größere Kahlflächen. Die Aufarbeitung des Schadholzes und die Wiederbewaldung der Kahlflächen waren Themen, die den Forstbetrieb und deren Mitarbeiter in den vergangenen Jahren hauptsächlich beschäftigten. Eine eingeschränkte Befahrbarkeit durch nasse Witterung entwickelten sich zu einem weiteren Problem.