Bei der Hauptversammlung der FBG wurde auf die Gefahr bei Waldarbeiten hingewiesen. Foto: Martin Schutt/dpa/Martin Schutt

Der Holzmarkt und die Arbeit im Wald standen im Mittelpunkt der Hauptversammlung der FBG Reichenbach am Donnerstagabend.

Revierförster und Geschäftsführer der FBG, Martin Flach, ging in seinem Geschäfts- und Kassenbericht auf die Holzabnehmer und die erzielten Erlöse ein. Helmut Aberle bestätigte im Kassenprüfbericht Petra Schondelmaier eine einwandfreie Kassenführung. Unter Leitung von Ortsvorsteher und Gemeinderat Hermann Lehmann wurden Schondelmaier und der Vorstand einstimmig entlastet.

 

Lehmann überbrachte die Grüße des Bürgermeisters und des Gemeinderats und stellte fest: „Wir sind froh, dass es euch gibt und dass ihr den Wald sauber haltet“. Das habe durch den Klimawandel eine ganz andere Bedeutung erreicht.

Zollpolitik der USA beeinflusst Holzpreise

Kurt Weber vom Waldservice Ortenau (WSO) berichtete über Entwicklungen am Holzmarkt und Aktionen des WSO. Es gebe Social Media Workshops für Wald- und Forstwirtschaft, berichtete er. Er blickte auf den Holzverkauf 2024. Der Winter sei wetterbedingt relativ schwach gewesen. Die durchschnittlichen Preise seien etwas gestiegen, nun gehe die Kurve ordentlich nach oben.

Er zeigte die Preisentwicklungen verschiedener Sortimente und die Entwicklung der Holzströme weltweit auf. Diese würden durch die Zollpolitik der USA sehr beeinflusst. Große Abnehmer würden viel in die USA exportieren. Der Export in die USA könne explodieren oder in sich zusammenbrechen, beschrieb er die Situation. Der Rohstoff Holz werde knapp. Die Verknappung sorge unter der Voraussetzung dass es keinen Käferbefall gebe, dafür, dass es weiter gehe. In Bezug darauf müsse man höllisch aufpassen.

Weber berichtete über den Arbeitskreis Klimapositive Waldwirtschaft der auf der Forst Live Messe präsent sein werde. Infos darüber gibt es unter www.klimapositive-waldwirtschaft.de.

Mario Herz, Leiter des Forstbezirks Wolfach, stellte die Veränderung des Anteils der verschiedenen Baumarten während der vergangenen 40 Jahre im Ortenaukreis vor. Der Anteil der Fichten sei zurückgegangen, Tanne sei stabil und Douglasie sowie Buche nähmen zu. Die Anteile unterscheiden sich je nach Waldbesitzart. Es seien Zuwachseinbußen messbar, der Wald stehe unter Druck. Trotzdem sei in den vergangenen zehn Jahren nachhaltig gewirtschaftet worden, es wurde weniger genutzt als nachgewachsen ist. Die Änderung des Bundeswaldgesetzes sei mit dem Bruch der Ampel passé, so Herz. Von den Förderungen 2025 sei noch nichts freigegeben, da es noch keinen Bundeshaushalt gebe. Geplant sei eine Bodenkalkung im Raum Hornberg in diesem Jahr, die Förderungen seien durch.

Herz wies auf die Bedeutung korrekter Baustellenabsperrungen bei Waldarbeiten hin, im Schadensfall könne es sonst zu großen Regressforderungen kommen.

Förster Flach empfahl jeweils ein Foto der Absperrungen als Beweis zu machen. „Waldarbeit ist gefährlich, man muss seinen Kopf dabei haben“, erinnerte Martin Flach an die Gefahren bei der Forstarbeit. Es habe in der letzten Zeit viele Unfälle gegeben. Er warnte vor Alleinarbeit im Wald. An der Baumansprache hänge viel.

Er empfahl auch die Augen offen zu halten in Hinblick auf Borkenkäfer-Befall: „Der Regen den wir gehabt haben ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein“. Die Tanne sei noch nicht safe.

Er legte den Waldbesitzern nahe, die Waldwege gut instand zu halten. Hornberg gelte bei den Langholzfahrern als anspruchsvoll. Die Polterqualität nähme ab, es sei jedoch wichtig, das Holz richtig zu sortieren um Ladezeiten zu verringern.

In Hinblick auf die anstehenden Kalkungen sei es besonders wichtig die Ladeflächen für Hubschrauber frei zu halten. Flach wies darauf hin, dass es sein letztes Jahr als Geschäftsführer sei. In Hinblick auf die Neubesetzung des Amts seien Gespräche geführt worden, so der Vorsitzenden Roland Aberle. Auch das Amt des Maschinenobmanns müsse neu besetzt werden.

Die Untergruppe Maschinen beschloss einstimmig, die Gebührensätze anzuheben. ebenso wurde beschlossen, die UVV-Prüfung für die Maschinen durchzuführen.