Trotz des vielen Regens, der sehr wichtig für die Waldböden war, hat das Forstamt in den Wäldern des Landkreises eine hohe Zahl an Borkenkäfern in den Fallen festgestellt. Es gelte jetzt, der weiteren Ausbreitung keine Chance zu geben.
„Es heißt auch weiterhin für alle Waldbesitzenden an der Überwachung und Aufarbeitung befallener Bäume dran zu bleiben“, so das Forstamt Rottweil in einer Mitteilung. Auch vom Käfer befallene Flächen aus dem letzten Jahr sollten weiterhin kontrolliert werden.
Das Forstamt weist ausdrücklich darauf hin, dass jeder Waldbesitzender für die Kontrolle seiner Waldfläche auf Sturmholz und Käferbefall selbst verantwortlich ist. Dieses gilt auch für die Pflicht zur Aufarbeitung der entsprechenden Hölzer.
Darüber hinaus müsse jeder Waldbesitzende dafür Sorge tragen, dass von seinem Grundstück keine Gefahr für Nachbargrundstücke ausgeht. Die Forstverwaltung und die örtlichen Forstrevierleitungen überwachen die Einhaltung dieser Regelungen und schreiten bei Verstößen ein.
So erkennt man Borkenkäferbefall
Kennzeichen eines Käferbefalles sind vor allem:
•Braunes Bohrmehl auf der Rinde, unter Rindenschuppen, auf Spinnweben, am Stammfuß und auf der Bodenvegetation;
•Harztröpfchen und Harzfluss am Stamm, vor allem am Kronenansatz;
•Von Spechten abgeschlagene Rindenstücke;
•Verblassend fahl-grün werdende bis vergilbende Nadeln.
Zur Vermeidung von größeren Schäden müssen Waldbesitzende ihre Waldbestände kontrollieren:
•Am besten im wöchentlichen Turnus;
•Insbesondere ist auf vom Sturm geworfenes Holz zu achten;
•Zuerst sollte an den Südrändern von Käfernestern aus dem Vorjahr kontrolliert werden. Diese Bäume werden häufig zuerst befallen.
Die Aufarbeitung
Nach der Kontrolle geht es ans Aufarbeiten:
•Auch Gipfelmaterial muss entfernt werden, da es als perfektes Brutmaterial vor allem für den Kupferstecher, dem zweiten bedeutenden Fichtenschädling, dient. Durch Hacken oder Verbrennen bei feuchter Witterung können Gipfel unschädlich gemacht werden. Beim Verbrennen ist zwingend die zuständige Gemeinde oder Stadt zu informieren und die Waldbrandgefahrenstufe zu beachten.
•Das befallene Stammholz muss vor dem Ausflug der Käfer aus dem Wald entfernt werden. Ist das nicht möglich, ist es zu entrinden oder mit einer Schutzspritzung zu behandeln.
•Für den Holzverkauf soll die bereitgestellte Holzmenge mindestens 15 Festmeter betragen, besser sind 30 Festmeter. Vor Beginn der Arbeiten ist die Aushaltung des Holzes für den Holzverkauf mit der örtlichen Revierleitung abzustimmen.
Die Weißtanne
Auch an die Weißtanne muss gedacht werden:
Durch Trockenheit und Käferbefall geschädigte Tannen zeigen sich durch rote Nadeln im Kronenbereich. Der krummzähnige und der kleine Tannenborkenkäfer können durch Ausbildung von zwei Generationen auch zur Massenvermehrung neigen.
Deshalb ist es unabdingbar, so das Forstamt, auch bei befallenen Tannen bei der Bekämpfung analog der Fichte zu verfahren.
Können Waldbesitzende die erforderlichen Maßnahmen nicht selbst durchführen, können Sie die Beratung der örtlich zuständigen Revierleitenden in Anspruch nehmen. Die Kontaktdaten sind im Internet unter www.landkreis-rottweil.de/forstamt zu finden.