Die Waldfachleute (von links): Sachgebietsleiter Dominik Bader, Revierleiter Tom Eckert, Kreisforstamtsleiter Frieder Dinkelaker und Revierleiter Reinhard Merz. Foto: Rainer Bombardi

Das Forstamt berichtete im Bräunlinger Gemeinderat von positiven Entwicklungen. Laut vorläufiger Rechnung schloss 2024 mit einem Plus von 573 900 Euro ab.

Der Bräunlinger Stadtwald entwickelt sich gut. Das berichtete Kreisforstamtsleiter Frieder Dinkelaker bei der Sitzung des Gemeinderats. Man sei der Zielsetzung, bei der Waldbewirtschaftung Ökologie, Ökonomie und Soziales zu vereinen, ein großes Stück nähergekommen.

 

„Den hohen Temperaturen im Mai und Juni mit der Gefahr von Waldbränden folgte der große Regen, der im Grunde bis heute anhält“, sagte Dinkelaker. Er freute sich aus Sicht des Forstes, dass sich witterungs- und eventuell auch krankheitsbedingt der Borkenkäferbefall im Stadtwald rasant verringerte und auch gesteigerte Festmeter an Sturmholz kein Thema waren. Dies war in vielfacher Hinsicht eine Erleichterung für die breite Aufgabenpalette, die im Forst anfällt.

Der Forstamtsleiter bezeichnete die Gründung einer interkommunalen Forsteinrichtung im Städteviereck als weiteren Pluspunkt hinsichtlich der anspruchsvollen Ausbildungsmöglichkeiten im Forst. „Wir hoffen, dass wir es dank der kommunalen Ausbildungseinrichtung in Zukunft einfacher haben, Nachwuchspersonal für den Forst zu bekommen.“

Sachgebietsleiter Dominik Bader vom Kreisforstamt präsentierte einen erfreulichen Jahresabschluss 2024, der mit einem Plus von vorläufigen 573 900 Euro abschloss. Die erhöhten Einnahmen waren auch auf die zufälligen Nutzungen zurückzuführen, die zu einem zehn Prozent höheren Holzeinschlag führten. Der aktuell relativ gute Preis von 84 Euro pro Festmeter Holz motiviert den Forst, auch in diesem Jahr von einem zehn Prozent höheren Holzeinschlag auszugehen.

Großteil des Holzeinschlags verbleibt in Sägereien der Region

Die Revierleiter Tom Eckert und Reinhard Merz verwiesen darauf, dass es sich bei einem großen Teil des Mehreinschlags um alten oder krankheits- beziehungsweise vom Sturm gefährdeten Baumbestand handle. Zudem werde bei der Jungbestands- und Kulturpflege sowie dem Setzen neuer Pflanzen die Umwandlung zu einem Mischwald stark vorangetrieben. Eckert skizzierte, dass ein Großteil des Holzeinschlags im Bräunlinger Stadtwald als Stammholz in Sägereien der Region verbleibt.

Die wenigen überregionalen Kunden kaufen ebenfalls Holz mit einwandfreier Qualität. „Der Anteil, den wir mit einer schlechteren Qualität als Industrie- oder Energieholz verkaufen, beträgt rund elf Prozent“, ergänzte Eckert.

Jagd als wichtiges Element der Waldverjüngung

Revierleiter Merz präsentierte Fotos, mit denen er die Jagd als wichtiges Element der Waldverjüngung dokumentierte. „Dank der Aktivitäten des Bibers entstehen im Wald Feuchtbiotope“, erklärte er weiter. Die zu 90 Prozent vom Land geförderte Kalkung vereinzelter Waldflächen sichere den Bestand.

Die für den Wald zuständige Reszipientin Corina Hummel von der Gruppe 84 stellte erfreut einen guten Gesamtzustand des Waldes fest. Michael Hall, CDU, signalisierte wie der Großteil der Gemeinderäte volles Vertrauen in die Arbeit des Forstes. Roman Murr von der Gruppe 84 erfuhr, dass bei der Auswahl der Neupflanzungen der Schwerpunkt auf möglichst viele klimaresistente Arten gesetzt wird. Dank der Risikosteuerung ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein Großteil des Bestandes überlebt.

Kritik an höherer Holzentnahme als geplant

Ein wenig Wasser in den Wein goss Armin Ewald, FDP, der davor warnte, dem Wald stets mehr Holz zu entnehmen, als geplant ist und nachwächst. Er zog den Vergleich zu einem Bankkonto, bei dem sich permanent höhere Ausgaben als Einnahmen mittelfristig nicht förderlich auswirken.

Forsthaushalt

Die Zahlen
Im Stadtwald Bräunlingen stehen 2026 erneut 20 000 Festmeter Holzeinschlag im Plan. Es wird mit einem Plus von knapp 400 000 Euro kalkuliert. Dieses entsteht aus den Erträgen durch den Holzeinschlag sowie Fördergeldern. Ausgaben stehen für die Holzernte, Pflegearbeiten, Waldschutz und Erhaltung der Waldwege an. Die gesamte Waldfläche von Bräunlingen beträgt rund 3200 Hektar.tehen für 2026 erneut 20 000 Festmeter Holzeinschlag im Plan. Es wird mit einem Plus von knapp 400 000 Euro kalkuliert. Dieses entsteht aus den Erträgen durch den Holzeinschlag sowie Fördergeldern. Ausgaben stehen für die Holzernte, Pflegemaßnahmen, Waldschutz und Erhaltung der Waldwege an. Die gesamte Waldfläche von Bräunlingen beträgt rund 3200 Hektar.